Die Ärztekammer im Landesteil Westfalen-Lippe unterstützt die Pläne auf Bundes- und Landesebene, die Pflicht zur Impfung gegen Masern für Kinder in Schulen und Kindergärten einzuführen. Nachdem der Brandenburger Landtag solch eine Impfpflicht beschlossen hat, haben sich auch die Landesregierung in Nordrhein-Westfalen ebenso wie Bundesgesundheitsminister Spahn nun für eine Pflicht zur Impfung gegen Masern ausgesprochen.

Impfungen gehören nach Ansicht von Kammerpräsident Dr. Theodor Windhorst zu den einfachsten und wirkungsvollsten Maßnahmen gegen Infektionskrankheiten. Impflücken seien ein „gesamtgesellschaftliches Problem“. Deshalb sei es richtig und begrüßenswert, dass die Politik nun die Einführung der allgemeinen Impfpflicht verfolge. Eine Impfpflicht sei wie die Gurtpflicht ein effektiver Bevölkerungsschutz.

Insbesondere Masern seien keine harmlose Kinderkrankheit, sondern eine gefährliche, schlimmstenfalls sogar tödliche Infektion, so Windhorst. Er kritisiert die Impfmüdigkeit im Land. Zu wenige Kinder und Erwachsene ließen sich impfen. „Wir brauchen eine 95-prozentige Durchimpfungsrate, um den sogenannten Herdenschutz oder die Herdenimmunität zu erreichen.“

Kinder seien ganz besonders gefährdet. Deshalb sollten sie bereits vor dem Besuch von Kindergarten, Kindertagesstätten oder der Schule geimpft sein, um dort kein „unnötiges und gefährliches Erreger-Reservoir“ entstehen zu lassen. „Wir müssen die Masern-Viren ebenso konsequent ausrotten, wie wir es auch bei der Kinderlähmung erreicht haben. Dafür ist eine 95-prozentige Durchimpfung unerlässlich.“

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