Schülerinnen und Schüler der Klasse 4a der Grundschule Schwalenberg treten beim Holzstapeln gegeneinander an. Andreas Roefs vom Landesbetrieb Wald und Holz NRW (r.) und links neben ihm Arne Brand, Allg. Vertreter der Verbandsvorsteherin des Landesverbandes Lippe, sind vom Elan der Kinder begeistert. Foto: Landesverband Lippe.

Trotz oder gerade wegen der angespannten Situation (Trocknis und Borkenkäferproblematik), auch in den Wäldern der heimischen Region, haben sich das Regionalforstamt Ostwestfalen-Lippe und der Landesverband Lippe bewusst für die Durchführung der traditionellen Waldjugendspiele im „Leistruper Wald“ bei Detmold entschieden. In bewährter Kooperation mit dem Landesverband Lippe und der Kreisjägerschaft Lippe finden die Waldjugendspiele 2019 im Frühherbst statt.

Unter dem Leitmotto „Wald ist Leben“ sind alle vierten Klassen der Grundschulen aus dem Kreis Lippe eingeladen, an der inzwischen traditionellen Aktion teilzunehmen. So können in diesem Jahr weit über 80 Schulklassen im stadtnahen Waldareal begrüßt werden. Mit den angebotenen Waldjugendspielen soll den Schulkindern die Möglichkeit geboten werden, den Naturraum Wald mit Freude zu entdecken und zu erleben. Dabei stellen das Regionalforstamt, der Landesverband Lippe und weitere Kooperationspartner auf Sinnerleben und Interaktion ab.

Über spielerische Aktionen werden so auch grundlegende Lerninhalte vermittelt. Für sehr viele Schulkinder bedeutet der Vormittag ein Erstkontakt mit dem vielfältigen Naturraum. Auf einem festgelegten Rundparcours werden die Schulkinder auf neun von Fachleuten besetzten Stationen zu unterschiedlichen Themen geführt. Da geht es zum Beispiel um die Tiere des Waldes oder um das Baumwachstum. Auf der Station „Adlerauge“ müssen die Kinder ihren Blick schärfen und kleine Gegenstände, die nicht in den Wald gehören, erkennen.

Teamgeist und Koordination sind dann wieder gefragt, wenn die Kinder einen großen Holzstapel mit Kraft und Geschicklichkeit umsetzen müssen. Den Schulkindern wird zwischendurch auch die Gelegenheit gegeben, ein gemeinsames Waldfrühstück zu genießen. Hier können sich die Kinder stärken, sie können toben oder auch einfach mal an einem Baum lehnen und nichts tun. Die grundlegende Idee ist, dass die Kinder in kleinen Arbeitsteams, aber immer im gemeinsamen Klassenverband mit ihrer Lehrerin/ihrem Lehrer den Parcours ablaufen.

Dabei helfen ihnen eine Karte und kleine Wegweiser an den Bäumen. Ein Begleitbogen nimmt die Themen noch einmal auf und muss an den Stationen von den Teams „abgearbeitet“ werden. Das schafft die Möglichkeit, dass sich die Kinder gemeinsam mit den unterschiedlichen Aspekten auseinandersetzen. Gleichzeitig wird so die Möglichkeit geboten, dass die Thematik im Sachkundeunterricht noch einmal reflektiert werden kann. Ziel ist, dass auch schon die Kinder einen Impuls bekommen und so vielleicht eine nachhaltige Verantwortung und Achtung für die Umwelt initiiert werden kann.

Zunächst auf regionaler (Identität), später auch auf globaler Ebene. Emotion und Interaktion, Kreativität und Phantasie, soziale Kompetenz und Selbstständigkeit sind Beispiele prägender Einflüsse. Aber auch Wissensvermittlung durch z.B. spielerisches Lernen ist als pädagogischer Ansatz durchaus legitim. Gerade durch Art und Inhalt der Waldjugendspiele kann dieser Anspruch intensiv umgesetzt werden.

Zusammengefasst haben sich die Waldjugendspiele in ihrer über 20-jährigen Tradition zu einem wichtigen Baustein der Umweltbildung entwickelt. Damit werden auch die von der UN geforderten Richtlinien der „Bildung zur nachhaltigen Entwicklung“ gefördert. Ein Anspruch, der als weltweite Basisvorgabe zu bewerten ist und somit einer aktuellen, gültigen Verpflichtung entspricht.

 

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