Riesen-Bärenklau

Riesen-Bärenklau breitet seine Diasporen auch über Schwimmausbreitung aus. (c) GerardM at nl.wikipedia

Der Riesen-Bärenklau kommt ursprünglich aus dem Kaukasus. Die Einführung in Mitteleuropa geht auf ein Geschenk des Zaren Alexander an den Fürsten Metternich nach dem Wiener Kongress 1815 zurück. Die Pflanze wurde zunächst als Zierpflanze angepflanzt, da die dekorativen Fruchtstände oft als Zierde verwendet wurden.

Mittlerweile hat sich der Riesen-Bärenklau aber als echte Plage in Mitteleuropa und Teilen Nordamerikas ausgebreitet. Aufgrund seiner guten Aussamung bildet er binnen kürzester Zeit große Bestände, die sich nur schwer entfernen lassen. Der Riesen-Bärenklau verdrängt mittlerweile die heimische Vegetation.

Das Schlimme allerdings ist der weiße Pflanzensaft, der aus Bruchstellen tritt, wenn die Pflanze abgeknickt oder abgeschnitten wird. In Verbindung mit Sonnenlicht kann dieser Pflanzensaft phototoxische Reaktionen mit der Haut eingehen. Bei empfindlichen Menschen genügt bereits ein Hautkontakt mit den Blättern der Pflanze. Als Reaktion auf den Saft bzw. die Furanocumarine bilden sich auf den betroffenen Hautstellen Rötungen, Hautentzündungen und Reizungen. In besonders schlimmen Fällen bilden sich entzündliche sehr schmerzhafte Blasen.

Diese Hauterkrankungen können sich auch noch Tage später bei einstrahlendem Sonnenlicht einstellen. An besonders warmen Tagen gibt die Pflanze die Furanoculamine in Gasform an die Umgebung ab. Hier kann ein tiefes Einatmen in der Nähe der Pflanze bereits eine schwere Bronchitis oder Atemnot verursachen.

Bei Kindern ist besonders darauf zu achten, dass sie nicht mit dem Riesen-Bärenklau in Berührung kommen. Hier kann das Spielen mit den Stängeln (als Schwerter beim Ritterspiel oder Blasrohr) zu schwersten Hautreizungen führen, die auch schon stationär im Krankenhaus behandelt werden mussten. Hunde, die durch den Wald streifen, sind ebenfalls gefährdet, dass sie an den Pflanzen riechen und sich dadurch an der Nase die schmerzhaften Hautreizungen zuziehen können.

Da der Riesen-Bärenklau in Mitteleuropa und somit auch in Deutschland sehr weit verbreitet ist, sollte er bekämpft werden, wo es geht. Nähern Sie sich der Pflanze aber nicht in den üblichen Kleidern. Für das Entfernen empfehlen wir einen Ganzkörperanzug, Handschuhe, eine Schutzbrille und Atemschutz. Gartengeräte, die mit der Pflanze in Berührung gekommen sind, sollten sofort gründlich mit in Spiritus getränktem Zeitungspapier abgerieben und angezündet werden. Verwenden Sie dicke Handschuhe da die Funerane innerhalb einer Stunde durch die Handschuhe durchwandern. Einmal Overalls am besten ebenfalls nach gebrauch vernichten.

Falls doch Pflanzensaft die Haut benetzt haben sollte, suchen Sie sofort Schatten auf. Waschen Sie die Hautstellen gründlich mit Wasser und Seife, besser noch mit Spiritus ab und suchen Sie auf jeden Fall einen Hautarzt auf der mit der Wirkungsweise des Pflanzensaftes vertraut ist.

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