Lemgo-Altenheim

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Landrat und Betreiber gGmbH unterzeichnen den Überlassungsvertrag zur Zukunft der Echternstrasse.  In der Geschichte des Kreisseniorenheims Echternstrasse wurde heute ein neues Kapital aufgeschlagen: Mit der Investition in den Umbau und der Überlassung des alten Kreisaltenheimes in Lemgo an eine Betreibergesellschaft geht der Kreis Lippe erstmals einen neuen Weg in der Zusammenarbeit mit einem privaten Anbieter in diesem BereichMit dem Überlassungsvertrag gehen der Kreis und die neue Gesellschaft, deren Stammvereine die Freie Altenhilfe Lemgo e.V. und die Sozialen Altendienste Lippe e.V. sind, einen Pachtvertrag über 25 Jahre ein.

Mit den Worten„Ich freue mich, dass wir heute einen weiteren wichtigen Schritt beim Thema Quartiersentwicklung in Lippe machen. Die Erfahrung aller Beteiligten und ihr Mut, bei Wohnkonzepten für Jung und Alt neue Wege zu gehen, lassen mich positiv in die Zukunft des Quartierszentrum Echternstrasse blicken“, besiegelte Landrat Dr. Axel Lehmann den Vertragsabschluss mit dem zukünftigen Betreiber, der Quartierszentrum Echternstrasse gGmbH.

Die Vertragsunterzeichnung fand im leer geräumten Haus des ehemaligen Kreisaltenheimes im Beisein von Vertretern des Kreises und der beiden Vereine statt. Damit ist der nächste Schritt in Richtung Erhalt und Umbau des alten Pflegeheims in ein modernes Quartierszentrum mit vielfältigen Wohn-, Pflege- und Dienstleistungsangeboten unternommen.

„Es ist ein Zukunftsprojekt, was wir hier anschieben. Ich bin überzeugt, dass es richtig ist es so zu machen, trotzt so mancher Kritik im Vorfeld“, sagte der Landrat. Dr. Lehmann wies noch einmal auf die Probleme mit dem Brandschutz und die veränderten Maßstäbe in der Altenpflege hin, die eine Renovierung des Hauses notwendig gemacht hätten. „Eine solche Renovierung unter Vollbetrieb war unmöglich, deshalb war die Entscheidung zum Neubau des neuen Heimes am Klinikum Lemgo richtig. Und auch die Idee das Haus jetzt zum Zentrum der Quartiersarbeit zu machen war eine richtige Entscheidung. Das ist eine spannende Geschichte, für die wir zwei starke Partner gefunden haben“, sagte Dr. Lehmann.

Dipl. Psych. Martin Bröker, zukünftiger Geschäftführer der Quartierszentrum Echternstrasse gGmbH und Geschäftsführer des SAD Lippe e.V. bedankte sich für so viel Lob im Voraus. „Ich freue mich besonders, dass wir nicht nur die Chance hatten unser Konzept inhaltlich vorzustellen sondern es auch von der Kreisverwaltung und dem Kreistag angenommen wurden. Es wird hier etwas Besonderes entstehen, ein offenes Haus mit einem vielfältigem Angebot und Wohnmöglichkeiten für Alte und junge Menschen, Wohngemeinschaften und mit Raum für Tages- und Kurzeitpflege. Wir sind bisher schon einen tollen Teil des Weges gemeinsam gegangen. Ich sehe auch zukünftig eine gute Zusammenarbeit zwischen dem Kreis und uns“, sagte er zur Unterzeichnung.

Architekt Stefan Brand machte noch einmal auf die schöne Architektur des Hauses und seinen exponierten Standort aufmerksam.

Er sagte, dass er die Ideen des zukünftigen Trägers gerne aufgegriffen habe, der mit seiner Planung eine höhere Vielfalt als bisher und mehr Leben in das Haus bringen werde. „Wir werden nichts abreißen, nur verändern und den heutigen Standards anpassen. Die Qualität des Hauses soll erhalten bleiben. Auch der freie Zugang zum Wall wird bleiben. Wir wollen das Positive nur noch weiter verstärken“, so der Planer.

Um dem Projekt auch einen neuen Namen zu geben, stellte Martin Bröker das neue Logo vor. Unter dem Titel »HansaHaus–Wohnprojekt Echternstraße« soll der Umbau zunächst in der Öffentlichkeit seinen Platz finden. Mit dem Titel „Leben und Wohnen am Wall” soll sich die zukünftige  Quartiersarbeit, in deren Mittelpunkt das neue Haus steht, bekannt machen.

Landrat Dr. Axel Lehmann machte noch einmal darauf aufmerksam, dass auch das Versprechen des Kreises, dass alle alten Bewohner ein Rückkehrrecht hätten,  vertraglich vereinbart wurde.

Rainer Grabbe, Fachgebietsleiter des Kreises in Sachen Finanzen zeigte abschleißend noch einmal auf, warum der Kreis sich zu der nun vertraglich vereinbarten Zusammenarbeit entschieden hat. Nach seinen Aussagen hätte der Kreis für das Haus nur noch einen geringen Teil des tatsächlichen Wertes bekommen. „Das Haus steht aber noch mit 4 Mio. Euro in den Büchern. Die Investitionen die jetzt anstehen, hätten wir auch bei Weiterbetreibung durch den Kreis erledigen müssen. Jetzt haben wir einen Betreiber, der mit seiner Pacht die entstandenen Kosten im Laufe der Jahre refinanziert. Die Kombination von privatem Betreiber mit Know How und der öffentlichen Planung und Finanzierung ist da nicht nur neu, sondern auch richtig“, sagte Rainer Grabbe.

Der Kreis wird jetzt rund 6 Mio. Euro in den Umbau des Gebäudes mit 4.700 Quadratmeter Wohnfläche und 6.00 Quadratmeter Grundfläche investieren. Das neue Haus wird nach höchsten energetischem Niveau als Passivhaus gebaut, was allein in diesem Bereich Einsparungen von rund 30.000 Euro jährlich, nach heutigen Preisen, bringen wird.

Im Erdgeschoss wird eine Tagespflege mit 18 Plätzen betrieben werden, ferner kommen hier Räume für eine Arzt- und Physiotherapiepraxis, Räume für Wellness- und Fitnessangebote, sowie eine öffentlich zugängliche Gastronomie, Versammlungsräume und Büroräume für die Pflege- und Quartiersberatung unter.

Im 1. Obergeschoss befinden sich zwei Wohngruppen für je zwölf pflegebedürftige Bewohner und fünf eingestreute barrierefreie Wohnungen. Im zweiten Obergeschoss befinden sich sechzehn barrierefreie Wohnungen und eine Studenten-WG für fünf Personen.

Mit der Fertigstellung wird Anfang 2018 gerechnet.

BUZ: v.l.n.r.: Saskia Kirsch, Rainer Grabbe, Hannelore Sulner, alle Kreis Lippe, Architekt Stefan Brand, Gerhard Klarholz, Soziale Altendienste Lippe e.V., Ulrike Giebel und Birgit Kittner, Vorstand Freie Altenhilfe Lemgo sowie Dieter Brinker, Kreisgeschäftsführer Paritätischer Wohlfahrtverband. Vorn: Dipl. Psych. Martin Bröker, Geschäftsführer der Quartierszentrum Echternstraße gGmbH und Landrat Dr. Axel Lehmann. 

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