Derzeit bereitet der Verband für Flächenrecycling und Altlastensanierung (AAV) die Sanierungsplanung des kontaminierten Areals und Umfeldes der ehemaligen chemischen Reinigung an der Neuen Torstraße in Lemgo vor. Bisherige Untersuchungen beschränkten sich auf das nahe Umfeld der Reinigung und des alten Wallkanals als die Haupteintrittsstellen der Schadstoffe.

Für eine ganzheitliche Betrachtung wird jetzt erstmals die im Grundwasser abströmende Schadstofffahne umfassend betrachtet und auskartiert werden. Hierzu setzen der AAV, der Kreis Lippe und die Stadt Lemgo in Zusammenarbeit mit dem beauftragten Ingenieurbüro ARCADIS auf ein innovatives Erkundungsverfahren. Es bietet den Vorteil, im Grundwasser enthaltene Schadstoffe mit sehr hoher Genauigkeit sowie kosteneffizient zu erfassen und benötigt hierfür nur minimalinvasive Eingriffe, was im dicht bebauten Innenstadtbereich von großer Wichtigkeit ist.

Die diesbezüglichen Arbeiten sind für den Zeitraum vom 22. bis 27. Oktober 2018, vorgesehen und werden in verschiedenen Bereichen der Innenstadt, unter anderem auf der Neuen Grabenstraße, der Echternstraße, der Mittelstraße sowie dem Rampendal durchgeführt. Die geplanten Erkundungen ermöglichen, erstmals und zugleich hochauflösend festzustellen, auf welcher Breite und Länge sich die im Grundwasser gelösten Schadstoffe verbreitet haben. Gleichzeitig werden wichtige Informationen über den lokalen Bodenaufbau erhoben, die für eine effektive Planung und Auslegung der späteren Sanierungsplanung essenziell sind.

 

AAV – Verband für Flächenrecycling und Altlastensanierung:

Der AAV ist ein bundesweit einzigartiges Kompetenzzentrum für Flächenrecycling und Altlastensanierung, in dem Land, Kommunen und Wirtschaft partnerschaftlich zusammenarbeiten. Durch ein Landesgesetz 1988 gegründet, beseitigt die unabhängige, selbstverwaltete Körperschaft des öffentlichen Rechts überall dort Altlasten in Boden und Grundwasser, wo ein Verursacher der Verunreinigungen zum Beispiel nicht haftbar gemacht werden kann. So schützt der AAV Mensch und Umwelt vor Gefahren.

Und macht zugleich wertvolle, meist attraktiv gelegene und gut erschlossene Flächen neu nutzbar. Damit unterstützt der AAV die Landesregierung wirkungsvoll bei ihrem Ziel, den Verbrauch von Natur- und Freiflächen zu reduzieren. Der Verband ist bei den Projekten in der Regel Maßnahmenträger und bringt neben seinem in 30 Jahren erworbenem Know-how bis zu 80 prozent der Finanzierung auf.

Zusätzlich zu den gesetzlichen Pflichtmitgliedern – dem Land NRW und den Kommunen – haben sich dem Verband auf freiwilliger Basis Unternehmen angeschlossen. Sie unterstützen damit die gesamtgesellschaftlich wichtigen Aufgaben des AAV. Und profitieren zugleich von den Erfahrungen und dem Sachverstand des interdisziplinären AAV-Teams, das die Unternehmen rechtlich und fachlich unterstützt.

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