Unkrautbekämpfung mit Heißwasser. Foto: (©SBL Lemgo).

Seit ein paar Jahren bekämpft die Alte Hansestadt Lemgo das Unkraut mit Heißwasser. Mit dieser Technologie wird grundsätzlich auf Chemie oder die Anwendung von anderen Herbiziden verzichtet. Die Stadt Lemgo verzichtet bereits seit mehr als 20 Jahre auf den Einsatz von Herbiziden bei der Unkrautbekämpfung. Das Unkraut wird mit heißem Wasser (ca. 98-99 °C) besprüht. Das Wasser trifft mit einer konstanten Temperatur auf die Pflanze. Dadurch wird die Zellstruktur der Pflanze zerstört und der obere Teil stirbt ab.

Bei mehrmaliger Behandlung wird die Pflanze so geschwächt, dass sie bald komplett abstirbt. Heißwasser erzielt das beste Ergebnis im Vergleich zu Abflammverfahren oder einem mechanischen Einsatz gegen das Unkraut. Im ersten Jahr sind etwa vier bis fünf Durchgänge erforderlich. Im Vergleich sind mittels Abflammverfahren bis zu acht Behandlungen erforderlich um ein ähnliches Ergebnis zu erzielen. Im Folgejahr kann auf den mit Heißwasser behandelten Flächen eine Reduzierung der Unkräuter festgestellt werden.

Die Nachbehandlung im Folgejahr kann auf etwa zwei bis drei Durchgänge reduziert werden. Die Bekämpfung erfolgt auf Gehwegen, Straßen, Plätzen auf wassergebundenen Parkwegen, Friedhöfen, Kunstrasenflächen und Laufbahnen. Die Städtischen Betriebe Lemgo verwenden einen Geräteträger (Foto) auf dem ein 800 Liter großer Wassertank mit einem Brenner verbaut ist. Der Brenner erhitzt ständig wie bei einem Durchlauferhitzer das Wasser zu Wasserdampf, der über einen Sprühbalken mittels einzelner zuschaltbarer Düsen auf die zu behandelnde Oberfläche gesprüht wird.

Der Dampf enthält keine weiteren Zusätze und ist somit unschädlich und umweltfreundlich. Das Fahrzeug wird zusammen mit unserer Nachbarstadt Bad Salzuflen genutzt. In einem abgesprochenen Wechsel bekämpft das Fahrzeug das Unkraut in Bad Salzuflen oder Lemgo. Zur Kenntlichmachung sind daher beide Bauhöfe mit ihrem Logo an der Maschine vertreten.

 

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