Am Sonntag, den 26. Mai 2019, steht die neunte Europawahl an. Dieses Ereignis hat der Landesbetrieb Information und Technik Nordrhein-Westfalen als statistisches Landesamt zum Anlass genommen, sich des Themas Europa anzunehmen. Die Frage „Wieviel Europa steckt in Nordrhein-Westfalen?” wird anhand von Zahlen aus verschiedenen Statistiken beantwortet. Dabei werden Zahlen und Daten aus den vier Themenschwerpunkten Menschen, Mobilität, Wirtschaft und Politik vorgestellt.

 

Themenschwerpunkt: Menschen.

Mit fast 18 Millionen Einwohnern ist NRW das bevölkerungsreichste Bundesland in Deutschland. Die in ihm lebenden Menschen sind multikulturell und haben unterschiedlichste Wurzeln. Insgesamt leben mehr als 2,6 Millionen Stand: 31.12.2018) Ausländerinnen und Ausländer an Rhein und Ruhr. Davon haben rund 1,03 Millionen die Staatsangehörigkeit eines EU-Landes (außer Deutschland). Wie viele der Einwohnerinnen und Einwohner haben einen europäischen Migrationshintergrund und tragen somit ein Stück Europa in sich?

Rund 1,8 Millionen Menschen leben in NRW, die einen Migrationshintergrund eines europäischen Mitgliedslandes haben. Das entspricht einem Anteil von 10,2 Prozent an der gesamten Bevölkerung in privaten Haushalten (knapp 17,7 Millionen, Stand: 2017). Wirft man einen Blick auf die Menschen, die einen EU-europäischen Pass besitzen, so ist am häufigsten die polnische Staatsangehörigkeit mit einem Anteil von 21,4 Prozent an der Gesamtheit der rund 1,0 Millionen EU-europäischen Bürgerinnen und Bürger in NRW vertreten.

Auf Platz zwei und drei folgen Italien mit 13,8 Prozent und Rumänien mit 12,5 Prozent (Stand: 2018). Für einige kreisfreien Städte und Kreise des Landes ergeben aber zum Teil andere Verteilungen: So ist in Düsseldorf, in Bielefeld und im Märkischen Kreis beispielsweise die griechische Staatsangehörigkeit am häufigsten vertreten.

 

Die folgende Karte verdeutlicht die jeweilige am häufigsten vertretene EU-Staatsangehörigkeit:

Eine Vielzahl EU-europäischer Personen lässt sich jedes Jahr in NRW einbürgern. Beispielsweise erwarben im Jahr 2017 in NRW 8 448 Personen mit der bisherigen Staatsangehörigkeit eines anderen EU-Mitgliedstaates die deutsche Staatsangehörigkeit. Das entspricht einem Anteil von 30,9 Prozent an allen in diesem Jahr eingebürgerten Personen. Die meisten Personen hatten vorher einen britischen, polnischen, griechischen, italienischen oder rumänischen Pass.

Die Möglichkeit, sich innerhalb der EU frei niederlassen zu dürfen, zeigt sich insbesondere in der Zahl der Personen, die aus NRW in andere europäische Staaten umziehen: Im Jahr 2017 zogen insgesamt 115 100 Personen in einen anderen EU-Staat. Häufigste Fortzugsziele waren Rumänien (32 301), Polen (26 095) und Bulgarien (11 052). Dies sind auch die EU-Länder, aus denen im Jahr 2017 die meisten Personen nach NRW zuzogen.

2017 wurde auch EU-europäisch geheiratet: Bei 5 383 der im Jahre 2017 in NRW geschlossenen Ehen (6,2 Prozent) hatte eine Ehepartnerin oder ein Ehepartner die Staatsangehörigkeit eines EU-Landes (außer der deutschen). In der Gruppe der frisch vermählten EU-Ausländerinnen und EU-Ausländer waren bei den Ehefrauen Polinnen, Italienerinnen und Rumäninnen am stärksten vertreten, bei den Ehemännern waren es am häufigsten Italiener, Polen und Niederländer.

Von den 171 984 im Jahre 2017 in NRW geborenen Kindern hatten 16 961 mindestens ein Elternteil, dessen Staatsangehörigkeit EU-europäisch und nicht deutsch war. Das entspricht einer Quote von fast zehn Prozent. Zum Vergleich: Bei 104 855 geborenen Kindern waren sowohl Mutter als auch Vater Deutsche. (IT.NRW)

«« vorheriger Beitrag: VHS-Seminar: Schlagfertigkeitstraining | nächster Beitrag: Börner zieht Zusage zurück und wechselt nach England »»