Am Sonntag, den 26. Mai 2019, steht die neunte Europawahl an. Dieses Ereignis hat der Landesbetrieb Information und Technik Nordrhein-Westfalen als statistisches Landesamt zum Anlass genommen, sich dem Thema Europa anzunehmen und die Frage „Wieviel Europa steckt in Nordrhein-Westfalen?” zu stellen und diese anhand von Zahlen aus verschiedenen Statistiken zu beantworten. Dabei werden Zahlen und Daten aus den vier Themenschwerpunkten Menschen, Mobilität, Wirtschaft und Politik vorgestellt.

 

*Themenschwerpunkt: Wirtschaft*:

Der Binnenmarkt der Europäischen Union (EU) ist einer der größten Wirtschaftsräume weltweit; darin spielt der Wirtschaftsstandort Nordrhein-Westfalen durch seine vielfältige Industrie eine bedeutende Rolle. Als wirtschaftlich stärkstes Bundesland innerhalb Deutschlands hatte NRW im Jahr 2017 ein nominales Bruttoinlandsprodukt von rund 693 Milliarden Euro. Im EU-europäischen Vergleich belegt NRW mit seinem Bruttoinlandsprodukt den sechsten Platz im Ranking zwischen den EU-Staaten (ohne Deutschland) nach Großbritannien, Frankreich, Italien, Spanien und den Niederlanden.

NRWs Bruttoinlandsprodukt war 2017 nahezu so hoch wie das seines wichtigsten Handelspartners, den Niederlanden, die mit einem nominalen Bruttoinlandsprodukt von 737 Milliarden Euro (Stand 2017) den fünften Platz belegten. NRW exportierte im Jahr 2018 Waren (ohne Dienstleistungen) im Wert von 196 Milliarden Euro. Das entspricht einem Anteil von 14,9 Prozent am gesamtdeutschen Export. 129 Milliarden Euro davon wurden ins EU-europäische Ausland exportiert. Die fünf wichtigsten Exportpartner für NRW waren die Niederlande, Frankreich, Vereinigtes Königreich, Belgien und Italien.

Zu den vier wichtigsten Hauptexportgütern zählten: Chemische Erzeugnisse, Metalle, Maschinen und Kraftwagen bzw. Kraftwagenteile. Beim Import von Waren (ohne Dienstleistungen) lag das größte Bundesland Deutschlands mit einem Wert von rund 242 Milliarden Euro bei rund 22 Prozent der gesamtdeutschen Einfuhr. Es wurden Waren im Wert von rund 146 Milliarden Euro aus der Europäischen Union nach NRW importiert, was einem Anteil von rund 23 Prozent am gesamtdeutschen Import entspricht.

Die fünf wichtigsten Import-Handelspartner waren die Niederlande, Frankreich, Belgien, Italien und Polen. Nach den Niederlanden und Frankreich hatte Großbritannien auf dem dritten Platz einen wichtigen Stellenwert für Nordrhein-Westfalens Exportindustrie. Die Exporte der NRW-Wirtschaft in das Vereinigte Königreich waren im Jahr 2018 um 7,9 Prozent niedriger als ein Jahr zuvor. Auch der Wert der Importe war niedriger als im Jahr 2017 (8,2 Milliarden Euro; −7,0 Prozent).

Insgesamt waren Mitte 2018 in NRW 368 695 Personen mit EU-europäischer Staatsangehörigkeit sozialversicherungspflichtig beschäftigt (umgangssprachlich: Arbeitnehmer). Auf Platz eins der Top Ten standen 80 779 polnische Staatsangehörige, die knapp 22 Prozent aller europäischen Arbeitnehmer in NRW ausmachten. Die Briten lagen mit 9 232 Arbeitnehmern auf Platz zehn. Seit 2010 gibt es einen überdurchschnittlichen Anstieg der polnischen und seit 2013 der rumänischen Arbeitnehmer.

Im Jahr 2016 gab es in NRW rund 7 800 ausländisch kontrollierte Unternehmen mit rund 778 000 tätigen Arbeitnehmern und einem Jahresumsatz von 314,6 Milliarden Euro. Die mit Abstand meisten auslandskontrollierten Firmen in NRW haben ihre Konzernzentralen in den Niederlanden (fast 1 600 Tochterfirmen in NRW; 20 Prozent aller aus dem Ausland kontrollierten Firmen).

Die 682 Unternehmen in NRW mit britischen Eigentümern beschäftigen im Jahr 2016 rund 92 000 Personen und erwirtschafteten 46,7 Milliarden Euro Umsatz. Luxemburg lag mit einem Anteil von sieben Prozent an den auslandskontrollierten Unternehmen in NRW bei Anzahl, tätigen Personen und Umsatz auf dem dritten Platz aller EU-Mitgliedsstaaten. (IT.NRW).

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