TBV_JubiLogo_10RZ_4cKnapp 4600 Zuschauern verabschiedeten den TBV Lemgo im letzten Heimspiel in der Lipperlandhalle, das mit 27:35 (14:16) gegen den amtierenden Champions League-Sieger HSV Handball verloren ging, aus der DKB Handball-Bundesliga Saison 2013/2014. Bei den Gästen erwischte Joan Canellas mit 10/5 Treffern einen Sahnetag, beim TBV war Arjan Haenen mit 7/3 erfolgreichster Werfer.

Ohne die Verletzten Jens Bechtloff und Marcel Niemeyer ging der TBV in das Spiel, beim HSV fiel Johannes Bitter wegen einer Magen-Darm-Grippe aus. Marcus Cleverly hütete von Beginn an das Tor der Gäste. Torsten Jansen warf Hamburg in Front, Joan Canellas legte per Siebenmeter nach. Arjan Haenen vom Punkt und Patrick Zieker im Tempogegenstoß konnten für Lemgo nach 5 Minuten zum 2:2 ausgleichen. Schneider musste in der 7. Minute mit der ersten Zeitstrafe der Partie vom Feld. Bauer parierte erst gegen Duvnjak, dann gegen Schröder. Lemke und Pekeler nutzten ihre Chancen zum 4:4-Ausgleich (9.). Hens legte erneut für die Gäste vor.

Nach 13 Minuten musste Schneider bereits zum zweiten Mal auf die Strafbank, das 4:6 durch Nilsson war der Zeitstrafe voran gegangen. Auf der Gegenseite foulte Hens Kapitän Florian Kehrmann, sah dafür aber nur Gelb. Den folgenden Siebenmeter verwandelte Haenen zum 5:6 (15.). Im Anschluss fielen die Tore beinahe im 30-Sekundentakt. Auf Nilsson für den HSV folgte das 6:7 von Lemke, Pfahl erhöhte für die Gäste auf 6:8, Schneider legte mit dem 7:8-Anschlusstreffer nach. In der 17. Minute sorgte Zieker per Kontertor für den 8:8-Ausgleich. Der junge Linksaußen schob den 9:8-Führungstreffer hinter her. HSV-Coach Martin Schwalb bat sein Team nach 18:29 Minuten zur Auszeit zu sich.

Bauer war gegen den freien Nilsson vom Kreis zur Stelle, bei seinem nächsten Versuch machte es der HSV-Kreisläufer besser und netzte zur 9:10-Führung für die Gäste ein. TBV-Trainer Niels Pfannenschmidt nahm nun seinerseits ein Time-Out. Lönn sorgte für den Ausgleich. Canellas Wurfversuch landete weit über dem Tor, Haenen startet durch und holte die Führung für den TBV in der 23. Minute mit dem 11:10 zurück. Beim 12:13 durch Schröder (25.) war der HSV wieder vorne. Den nächsten Versuch des Hamburger Rechtsaußen vereitelte Thomas Bauer. Gegen den Tempogegenstoß von Jansen zum 12:14 (28.) konnte der TBV-Keeper aber nichts ausrichten. Hermann steuerte beim 13:14 kurz vor der Halbzeit erst seinen ersten Treffer bei, der TBV-Shooter hatte noch nichts ins Spiel gefunden. Canellas verwandelte auch im vierten Versuch vom Punkt sicher zum 14:16. Mit diesem Zwei-Tore-Rückstand für den TBV ging es in die Pause.

Haenens Konter brachte den TBV nach 33 Minuten wieder auf 17:18 heran. In der 35. Minute sah Schneider nach seiner dritten Zeitstrafe die Rote Karte. Der HSV nutzte die Überzahl konsequent aus und zog auf 17:21 davon (37.). TBV-Trainer Pfannenschmidt unterbrach das Spiel mit einer Auszeit. Schröder nutzte seinen Platz auf Außen für zwei Tore in Folge, beim 18:23 nach 38 Minuten war der TBV bereits mit fünf Toren ins Hintertreffen geraten. Haenens Wurf aus dem Rückraum und Herths Aufsetzer hielten Lemgo im Spiel, doch der HSV hatte die Partie nach 40 Minuten fest in der Hand.

Nach 41:23 Minuten beim Stand von 20:26 nahm Pfannenschmidt bereits seine zweite Auszeit. Max Höning kam für Hermann ins Spiel, Nils Dresrüsse wechselte ins TBV-Tor. Kehrmann meldet sich mit zwei Toren in Folge zum 22:26 zurück auf dem Feld. Erst Pfahl dann Mahé machten die Hoffnung des TBV auf eine Aufholjagd zu Nichte, nach einer Dreiviertelstunde liefen die Gastgeber erneut einem Sechs-Tore-Rückstand hinterher. Canellas, den die TBV-Abwehr nicht in den Griff bekam, mit seinem zehnten Treffer, Schröder und Mahé warfen einen 22:32-Vorsprung (52.) für die Gäste heraus. Seit der 43. Minute war den Gästen ein 6:0-Lauf geglückt.

In den letzen zehn Minuten durfte Julian Possehl, der wie Kehrmann sein letztes Heimspiel absolvierte die Heimatmosphäre in der mit 4.585 Zuschauern beinahe ausverkauften Lipperlandhalle genießen. Kehrmann agierte nun in der Deckung neben Zieker vorgezogen. Lönn kassierte in der 53. Minute eine Zeitstrafe. Dresrüsse versuchte seine Vorderleute mit einer Parade gegen Canellas noch einmal wachzurütteln. Mahé warf gegen Herth als sechster Feldspieler im Tor mit dem 23:33 in der 55. Minute den ersten Zehn-Tore-Vorsprung heraus. Beim 27:35-Endstand hatte der TBV wieder etwas Boden gut gemacht und sich trotz des deutlichen Ergebnisses mit einer ordentlichen Leistung von seinem Heimpublikum verabschiedet.

Stimmen zum Spiel

Niels Pfannenschmidt (Trainer TBV Lemgo): Glückwunsch an den HSV. In der ersten Halbzeit kamen wir über unsere Euphorie und unser Tempospiel und auch mit der Abwehr war ich zufrieden. Wir hatten ein paar Probleme, als ich Timm Schneider rausgenommen habe und wir die etwas kleinere Aufstellung auf der Platte hatten. Wenn Schneider wieder drin war, gerade auch in der zweiten Halbzeit, haben wir das ganz gut gelöst. Entscheidend war dann die frühe dritte Zeitstrafe gegen Timm. Ab dann haben bei uns in der Abwehr auch die Kräfte und vorne die Wurfqualität nachgelassen, aber, wie Martin schon gesagt hat, es gab auch die Verbesserungen beim HSV. Da hatten wir Probleme das Spiel zu halten, wir hatten einige Fehlwürfe und Fehlpässe. Es ging kurzzeitig mal auf zehn hoch, wir haben es dann auf acht halten können. Dafür ein riesen Kompliment, wir haben nochmal alles gegeben und alles dafür getan. Die Zuschauer haben das auch honoriert. Zwei Minuten vor dem Ende, als wir mit zehn Toren zurücklagen, standen auf einmal alle auf, das habe ich auch noch nicht erlebt. Und ich glaube, das ist auch der Dank für die hervorragende Saison, die die Jungs abgeliefert haben. Wir wurden als Abstiegskandidat gehandelt, wir haben uns entwickelt in der Saison und stehen momentan auf Platz neun trotz der Niederlage. Kompliment an die Zuschauer und die Mannschaft für die hervorragende Saison.

Martin Schwalb (HSV Handball): Ich freue mich natürlich sehr, dass die Mannschaft eine sehr konzentrierte Leistung abgeliefert hat, bei der sie bewiesen hat, dass sie sich im Laufe eines Spiels auch weiterentwickeln kann. Das muss man auch können als Spitzenmannschaft, denn man hat schon gesehen, dass wir in der ersten Halbzeit unsere Probleme hatten. Wir haben uns ein paar Gegenstöße in der ersten Halbzeit eingefangen. Im Angriff haben wir es nicht geschafft, die Lemgoer in Bewegung zu bekommen. Es hat ein wenig das Tempo gefehlt. Das hat die Mannschaft dann nach und nach besser gemacht. In der Abwehr sind wir kompakter gestanden, haben nicht mehr so viele Ausflüge nach draußen unternommen, sondern das Übernehmen, Übergeben gut gemacht, schön Richtung Ball verschoben und selbst konsequent Tempogegenstöße gemacht. Im Angriff haben wir dann spielerische Lösungen gesucht und sind nicht mehr so in die Leute reingerannt. Für mich war es sehr schön zu sehen, dass sich die Mannschaft in dieses Spiel reingedacht hat. Deshalb bin ich sehr glücklich, dass wir gewonnen haben.

TBV Lemgo: Haenen 7/3, Zieker 4, Lönn 3, Pekeler 3, Lemke 3, Kehrmann 2, Schneider 2, Possehl 1, Hermann 1, Herth 1

HSV Handball: Canellas 10/5, Pfahl 6, Schröder 6, Mahé 5, Nilsson 3, Jansen 2, Hens 2, Lackovic 1

Strafminuten: 8/2

Schiedsrichter: Blümel, Loppaschewski

 

Pressemledung TBV-Lemgo

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