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Die Besucher und Vertreter der Stiftung vor dem Laden der Werkstatt

Lemgo. Am 13. August besuchten Mitglieder der SPD-Ratsfraktion und die SPD-Kandidaten für das Bürgermeister- bzw. Landratsamt Torsten Buncher und Dr. Axel Lehmann  eeWerk. Der Leiter von eeWerk Markus Toepffer gab nach der Begrüßung in einem Vortrag einen Einblick darüber, worum es in Werkstätten für behinderte Menschen, so auch bei eeWerk, geht. Die Anforderungen des allgemeinen Arbeitsmarktes haben sich in den letzten Jahrzehnten immer mehr erhöht. Menschen mit Behinderungen können diesen Anforderungen nicht oder nur sehr schwer nachkommen. Andererseits haben sie einen Rechtsanspruch auf Teilhabe am Arbeitsmarkt. Die Werkstätten seien quasi in der Rolle des „Übersetzers“, der die Arbeit auch für Menschen mit starken Einschränkungen möglich mache, so Toepffer. „Wir machen die Arbeit barrierefrei.“

Bei eeWerk  werden rund 540 Menschen mit Behinderungen an den Standorten Neu Eben-Ezer, Lieme und Meierhof  beschäftigt. In der Betreuung, Verwaltung und Leitung arbeiten 135 Mitarbeitende. Die Arbeitsangebote erstrecken sich über die Berufsfelder Holzbearbeitung, Metallbearbeitung, Handweberei, Elektro-Montagen, Industrielle Montagen, Hauswirtschaft, Allgemeine Serviceleistungen, Gemüseveredelung, Garten- und Landschaftsbau und Landwirtschaft.

 

Zurzeit entsteht hinter dem Hauptgebäude ein Ersatzbau für die ausgelagerte Abteilung im Jobsthardehaus, der auch bedarfsgerechte Arbeitsplätze für Personen mit hohem Pflegebedarf beherbergen wird. Die Löhne richten sich nach den jeweiligen Anforderungen und werden von den Beschäftigten durch die Produktion der Waren und Dienstleistungen selbst erwirtschaftet. Auf die Frage nach einer zusätzlichen Finanzierung des Werkstattbetriebes durch die öffentliche Hand, antwortete Toepffer, dass die Kosten für Rehabilitationsmaßnahmen im Wesentlichen vom Landschaftsverband Westfalen Lippe  getragen würden. Kritisch äußerte sich der Theologische Vorstand Pastor Dr. Bartolt Haase darüber, dass nur Menschen, die auch in anderen Lebensbereichen die Betreuungsangebote Eben-Ezers wahrnehmen, eine unkomplizierte Aufnahme bei eeWerk ermöglicht würde. Das sei eine Einschränkung des gesetzlich zugesicherten Wunsch- und Wahlrechtes, nach dem die Leistungsberechtigten das Recht haben, zwischen Einrichtungen und Diensten verschiedener Träger zu wählen und Wünsche hinsichtlich der Gestaltung der Hilfe zu äußern. Bislang gestaltet es sich allerdings vielfach sehr schwierig Menschen mit Behinderungen, die die oben genannte Bedingung nicht erfüllen, einen Arbeitsplatz bei eeWerk zu ermöglichen. Hier, so Haase, sei die Politik gefragt, die Weichen zu stellen.

 

Im Anschluss an Vortrag und Diskussion folgte eine Führung durch die Bereiche der Hauptwerkstatt, die sich durch das Mitwirken der Beschäftigten Rolf Schmidt und Christine Schulze sehr lebendig gestaltete und gut bei den Teilnehmern ankam.

Pressemeldung Bild & Text Stiftung Eben-Ezer

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