20141126_214907An einem weiteren Spieltag kann der  TBV Lemgo nicht punkten. Am Mittwochabend unterlagen die Jungs von Trainer Niels Pfannenschmidt gegen die Gäste aus Flensburg mit 26:30 in einer für ein  Spiel in der Woche gut gefüllten Lipperlandhalle. Dabei sah es erst gar nicht so schlecht aus. Der TBV Lemgo ging schnell in eine komfortable Führung und 3632 Zuschauer sahen eine frisch und sicher spielende Mannschaft. Torwart Nils Dresrüsse gehörte wieder einmal zu den stärksten Spielern der Gastgeber und begeisterte das Publikum. Mit 15:14 ging es dann in die Halbzeitpause.

In der zweiten Hälfte ging es noch bis zur 42. Minute recht gut weiter, dann folgte mit einem Schlag die Wende. Wie aus dem Nichts ging plötzlich nichts mehr und die SG Flensburg-Handewitt spielte ihre gnadenlosen Konter bis zum Torerfolg aus. Am Ende stand dann 26:30 auf den Videowalls.

Leider trat einmal mehr ein, was schon viele befürchteten. Ein Vorsprung konnte nicht in einen Sieg umgewandelt werden. Eigentlich hat man langsam das Gefühl, dass das Publikum schon auf den Moment wartet, wo das Spiel kippt. Egal, ob die Niederlage jetzt hoch oder niedrig ausfällt, Fakt ist, dass man auch absteigt, wenn man immer nur mit einem Tor verliert. Hier ist natürlich die Frage, woran dieses Einbrechen der Leistung während des Spiels liegen kann. Ein Grund wird immer wieder darin gesucht, dass nicht genügend Spieler zum Wechseln vorhanden sind. Gerade hier muss aber jetzt doch endlich gehandelt werden, leere Kassen hin oder her. Ist man erst in der Zweitklassigkeit angelangt, werden die Kassen mit Sicherheit nicht voller. Was man jetzt braucht, sind Verträge als Absicherung und Rückenstärkung für die jetzigen Leistungsträger. Auch ein älterer, erfahrener Spieler, der die Jungen im laufenden Spiel auf die richtige Bahn zurück bringt, wäre dringend notwendig. Man erinnere sich nur einmal an André Tempelmeier, der seine Ruhe und Übersicht im laufenden Spiel an Neulinge wie Malte Schröder oder Sven-Sören Christophersen weitergeben konnte. Die Probleme liegen wohl nicht im vorhandenen Kader, dass hier ein jeder Handball spielen kann, zeigt jeder in den Spielen. Am Ende fehlt dann aber einfach wohl die Kondition und der Biss, den Sieg einzufahren.

Das Publikum und die Fanclubs stehen weiterhin zu ihrem TBV Lemgo, eine volle Lipperlandhalle war in der Vergangenheit eher schon selten. Jetzt ist es aber auch allmählich an der Zeit, diese Pluspunkte nicht auch noch zu verschenken. Für den Verein und die Handballstadt Lemgo wäre das ein Schaden, der auf Jahre irreparabel wäre.

«« vorheriger Beitrag: Phoenix Contact 4.0 – mit Kontinuität in die Zukunft | nächster Beitrag: Verkehrsregelungen für Kläschen »»