Freuen sich gemeinsam über den Zwischenstand der verschiedenen Energieprojekte (von links): Manuel Wiethoff, Projektbetreuung „Energiesparen an kreiseigenen Bildungseinrichtungen“, Jan Kehl, Teamleiter Technisches Gebäudemanagement EB Schulen, Landrat Friedel Heuwinkel, Ulrich Henselewski, Schulleitung Regenbogenschule Bega, Dorothea Hose, Umweltingenieurin und Mitarbeiterin im Niedrig-Energie-Institut Detmold, Klaus Kuhlmann, Leitung Eigenbetrieb Schulen, Manfred Koch, Stellvertretender Betriebsleiter EB Schulen, und Andreas Besch, Hausmeister der Regenbogenschule Bega vor der Bildungseinrichtung.

Freuen sich gemeinsam über den Zwischenstand der verschiedenen Energieprojekte (von links): Manuel Wiethoff, Projektbetreuung „Energiesparen an kreiseigenen Bildungseinrichtungen“, Jan Kehl, Teamleiter Technisches Gebäudemanagement EB Schulen, Landrat Friedel Heuwinkel, Ulrich Henselewski, Schulleitung Regenbogenschule Bega, Dorothea Hose, Umweltingenieurin und Mitarbeiterin im Niedrig-Energie-Institut Detmold, Klaus Kuhlmann, Leitung Eigenbetrieb Schulen, Manfred Koch, Stellvertretender Betriebsleiter EB Schulen, und Andreas Besch, Hausmeister der Regenbogenschule Bega vor der Bildungseinrichtung.

Eine Reduzierung des Heizenergieverbrauchs um zwölf Prozent, des Stromverbrauchs um sechs Prozent, Einsparungen von mehr als 270 Tonnen CO2-Emissionen und eine Kostenersparnis von rund 114.000 Euro: Dies ist der in Zahlen gegossene Zwischenstand des auf drei Jahre angelegten Projektes „Einführung eines Prämiensystems zur Energieeinsparung an den kreiseigenen Schulen“, an dem der Eigenbetrieb Schulen des Kreis Lippe (EBS) mit insgesamt 13 Bildungseinrichtungen, etwa 470 Lehrkräften, rund 11.500 Schülern und zwölf Hausmeistern teilnimmt. Gefördert wird das Projekt im Rahmen der Nationalen Klimaschutzinitiative des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit (BMUB). „Nach etwa eineinhalb Jahren ist dies natürlich ein tolles Zwischenergebnis. Neben den allein durch ein verändertes Nutzerverhalten erzielten Einsparungen war und ist es weiterhin ein wichtiges Projektziel, etwa mit Aktionen im Unterricht oder Energiewochen, das große Thema Klimaschutz gerade den uns nachfolgenden Generationen nahe zu bringen und sie über einen nachhaltigen Umgang mit Energie und Wasser aufzuklären“, freut sich Landrat Friedel Heuwinkel. „Die erzielten finanziellen Einsparungen werden weitestgehend wieder in Klimaschutzmaßnahmen investiert und anhand eines Prämienmodells auf die Schulen (30 Prozent), den Eigenbetrieb (65 Prozent) und die Hausmeister (5 Prozent) aufgeteilt“, so Heuwinkel weiter.

Wie der für das Projekt verantwortliche Umweltingenieur Manuel Wiethoff weiter erläutert, nutzen die Bildungseinrichtungen ihre Prämie, um themenbezogene Ausstattung oder Projekte zu finanzieren, während der EBS seinen Anteil direkt in Energiesparmaßnahmen wie zum Beispiel den Einbau hocheffizienter Gebäudetechnik wie Pumpen oder LED-Beleuchtung aber auch in Schulungsmaßnahmen investiert. Dass beim Kreis Lippe Klimaschutz groß geschrieben und als strategisches Ziel konsequent verfolgt und umgesetzt wird, belegt nicht nur das laufende Energieeinsparprojekt. „Klimaschutz in ein zentrales Thema im Konzern Kreis Lippe und allein im EBS eingebettet in ein Bündel von Projekten und Maßnahmen. Ein zentrales Thema ist dabei die Umsetzung des Passivhausstandards“, so Klaus Kuhlmann, Leiter des EBS. Der Kreis Lippe habe beginnend mit dem Bau der Regenbogenschule in Bega 2009 bis zur Fertigstellung des Dienstleistungszentrums in Blomberg bereits neun Gebäude im Passivhausstandard mit einer Fläche von 40.150 m2 neu gebaut oder modernisiert.

So ist es aus Sicht von Landrat Friedel Heuwinkel nur konsequent, dass der EBS seit kurzem auch an dem Projekt „Passivhausschulen werden aktiv“ teilnimmt – ebenfalls gefördert durch das BMUB. Hier sind allerdings nur die Regenbogenschule Bega und das Felix-Fechenbach Berufskolleg in Detmold, ebenfalls über einen Zeitraum von drei Jahren, involviert. Wesentliche Erkenntnisse aus diesem Projekt sollen in einer „Good-Practice Broschüre“ veröffentlicht und die Erkenntnisse bei der Planung zukünftiger Passivbauten des Kreises und deren Betrieb berücksichtigt werden. Bekanntlich hat der Kreis Lippe als einer der ersten Kreise in Deutschland beschlossen, alle Neubauten als energieeffiziente Passivhäuser zu bauen oder soweit möglich auch zu sanieren.

„Damit unsere Passivhäuser auch hinsichtlich Nutzerzufriedenheit, Energieverbrauch und Raumklima die in sie gesteckten Erwartungen erfüllen, ist es wichtig, dies auch im Betrieb zu überprüfen. Im Rahmen des Projektes wollen wir daher mit unseren Erfahrungen und denen der Nutzer zur Entwicklung technischer, informativer und pädagogischer Maßnahmen beitragen und selbst lernen“, erläutert EBS-Projektleiter Manfred Koch. Betreut wird das Projekt von Experten der „e&u energiebüro GmbH“, dem „Unabhängigen Institut für Umweltfragen“ sowie dem Verein „Werk-statt-Schule“.

„Mit Hilfe dieses Projektes können wir die einzelnen Maßnahmen in puncto Passivhausstandard von Fachleuten in der Praxis überprüfen lassen und somit sehen, wie der tatsächliche Nutzen aussieht und wo eventuell noch Verbesserungsbedarfe bestehen“, sagt Landrat Friedel Heuwinkel.

So hat beispielsweise Dorothea Hose, Umweltingenieurin und Mitarbeiterin im Niedrig-Energie-Institut Detmold, im Zuge ihrer Bachelorarbeit die rechnerisch ermittelten Verbrauchsmengen der Regenbogenschule mit den tatsächlichen Verbrauchsmengen für Gas, Strom und Wasser überprüft. Ergebnis: Die Bildungseinrichtung erfüllt den Passivhausstandard auch in der Praxis. Dabei liegen die Werte für den Energieverbrauch für die Beleuchtung mit 13.055 Kilowattstunden im Jahr (kWh/a) zehn Prozent unter dem Passivhausstandard und der Heizwärmebedarf mit 16.569 kWh(a) noch drei Prozent darunter. Lediglich der Stromverbrauch der Lüftung liegt über den erwarteten Werten, konnte aber in den letzten Jahren kontinuierlich gesenkt werden. Zudem ist die Zahl der Nutzer und damit der Lüftungsbedarf höher als ursprünglich geplant. Da der Kreis Lippe jetzt auch eine nachhaltige Passivhaus-Bauweise durch Verwendung entsprechender Baustoffe verfolgt, kommt Hose zu einem rundum positiven Fazit: „Die Ausführung als Passivhaus in Kombination mit der Verwendung nachhaltiger Baustoffe wie Holz und recyclingfähiger Baustoffe ist umweltfreundlich und reduziert die CO2-Emissionen während des gesamten Lebenszyklus“, lobt Dorothea Hose den vom Kreis Lippe eingeschlagenen Weg.

Im Vergleich zu dem heute nach der Energieeinsparverordnung (EnEV) gesetzlich geforderten Standard spart der Kreis Lippe mit den bereits als Passivhaus realisierten Gebäuden jährlich rund 2,2 Millionen kWh Heizwärme sowie 440 Tonnen CO2-Emissionen. Insgesamt ergibt dies eine Einsparung an Energiekosten gegenüber Gebäuden, die den schon hohen EnEV-Standard erfüllen, von rund 130.000 Euro jährlich.

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