Professor Dr. Horst Wißbrock. Foto: Carolin Seelig, Copyright: Hochschule OWL.

Fast 30 Jahre lehrte und forschte Professor Dr. Horst Wißbrock am Fachbereich Produktion und Wirtschaft der Hochschule OWL in Lemgo. Er vertrat dort die Fächer Technische Mechanik, Automatisierungstechnik sowie Laser- und Mikrotechnik. Nun wurde der in Kürze 66-Jährige von Präsident Professor Dr. Jürgen Krahl in den Ruhestand verabschiedet.

„Besonders viel Freude hat mir immer die Arbeit mit den jungen Studierenden bereitet“, resümiert Professor Wißbrock seine Lehrtätigkeit an der Hochschule OWL. „Ihre sichtbare Entwicklung hat mir oft ein Gefühl von Sinnerfüllung vermittelt.“ Vermissen wird der gebürtige Detmolder vor allem die eine oder andere menschliche Begegnung sowie seine kompetenten und stets engagierten Mitarbeiter.

Professor Wißbrock hatte an der Universität Hannover Maschinenbau studiert, am dortigen Institut für Mechanik sechs Assistentenjahre mit der Promotion abgeschlossen und hatte danach ebenso lange als Entwicklungsingenieur für KFZ-Reifen bei der Continental AG in Hannover gearbeitet, bevor er im Oktober 1990 einem Ruf an die Hochschule in Lemgo folgte. Hier war Professor Wißbrock zunächst für das Lehrgebiet Technische Mechanik zuständig, ab 1996 dann zusätzlich auch für Automatisierungstechnik.

In seiner Forschungstätigkeit hat er von 1997 bis 2002 gemeinsam mit seinem damaligen Kollegen Professor Gerhard Naundorf die Laser-Direkt-Strukturierung von Kunststoffen (LDS-Verfahren) erfunden und entwickelt, die heute weltweit die Standardtechnologie zur Herstellung von Antennen für Mobilfunkendgeräte wie Smartphones und Notebooks ist. In diesem Kontext hat er ab 2003 auch die neuen Fächer Lasertechnik und Mikrotechnik im Studiengang Produktionstechnik aufgebaut und gelehrt.

Darüber hinaus war Wißbrock von 1993 bis 2006 als Prorektor für Lehre und Studium sowie Studienreform Mitglied der Hochschulleitung. Hier hat er wichtige Vorhaben wie die Umstellung des gesamten Studienangebotes von Diplom- zu Bachelor- und Masterstudiengängen koordiniert und verantwortet. Zuletzt war er von 2006 bis 2018 Sprecher des Studienganges Produktionstechnik.

Seinen Ruhestand möchte Wißbrock für Aktivitäten mit seiner Frau und seinen erwachsenen Kindern nutzen. Auch seinem Interesse an Geschichte generell und im Besonderen an historischen Münzen und seiner Familiengeschichte will er sich verstärkt widmen. Der Wissenschaft bleibt er aber zunächst dennoch erhalten, da er bis Mitte 2020 laufende Forschungsarbeiten an der Hochschule OWL fortsetzen und abschließen wird.

Text: Carolin Seelig.

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