Die Grüne Fraktion kritisiert die geplante Ausgabe von 100.000 EUR für die Prüfung einer neuen Ortsumfahrung im Süden Brakes. Damit sollen Verkehrsgutachten finanziert werden, die die Notwendigkeit einer solchen Straße überprüfen sollen. Der Verkehrsausschuss hatte bei Gegenstimmen von Grünen und einzelnen Ausschussmitgliedern eine solche Planung beschlossen. Die Grünen halten diese Ausgabe für überstürzt und fordern ein grundsätzliches Umdenken in der Verkehrspolitik für Brake.

Zusammen mit rund 15 betroffenen Anwohnerinnen und Anwohnern diskutierte die Grüne Fraktion nun die Planungen der Stadt. Dabei wurde deutlich: Fraktion wie Anwohner lehnen dieses Vorhaben ab. Eine weitere Straße würde keine Entlastung für die Hauptachsen Braker Weg, Pagenhelle und Lemgoer Straße bringen. Zusätzlicher Verkehr könnte von Detmolder Weg oder Westumgehung nach Brake verlagert werden.

Dagegen würden die Straßen in Brakes Süden vor allem im Gebiet Schiefe Breite erheblich belastet werden. Außerdem würde weitere freie und grüne Fläche neu versiegelt und die Umwelt weiter geschädigt – dies in einer Zeit, in der Lemgo schon keine Ausgleichsflächen mehr hat, in der Ackerland immer rarer wird, und das alles in der Nähe des Naturschutzgebietes Biesterberg.

Zur Entlastung der vom Durchgangsverkehr betroffenen Grabbestraße und Wasserfurche hat die Stadt Lemgo bereits Maßnahmen beschlossen. Die Grünen fordern, dass zuerst einmal diese Beschlüsse umgesetzt werden. Erst dann könnten weitere Bedarfe überhaupt realistisch geprüft werden. Die Grünen kritisieren daher die große Eile bei der Prüfung des Vorhabens. „100.000 Euro sollen einfach verschwendet werden. Für eine Straße, die niemand braucht, und die wir uns als Stadt sowieso nicht leisten können. Gleichzeitig warnt der Kämmerer vor neuen Ausgaben – das passt nicht zusammen.“

Die Grünen fordern, die Gutachten solange aufzuschieben, bis die aktuell geplanten Maßnahmen umgesetzt werden. Darüber hinaus sollten sich alle Beteiligten zusammensetzen und über tragfähige Wege für ganz Brake nachdenken. Die Grünen fordern zudem intelligente Verkehrslösungen unter Beteiligung des Innovation Campus. „Der Campus will neue Ideen für den Verkehr der Zukunft entwickeln. Dazu zählen bessere Verbindungen für Bus, Bahn und Rad. Hierauf sollten wir unsere Energie richten, anstelle Pläne von vorgestern mit schweren Folgen für Mensch und Natur wiederzubeleben.“

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