B. RolandAuf der Automatisierungs-Fachmesse SPS IPC Drives (25.-27. November 2014) in Nürnberg hat Geschäftsführer Roland Bent anlässlich einer Pressekonferenz über die Kontinuität in der Unternehmensentwicklung von Phoenix Contact gesprochen, die sich auch in der Entscheidung der Gesellschafter für Frank Stührenberg als zukünftigen Vorsitzenden der Geschäftsführung der Phoenix Contact-Gruppe ausdrückt. Mit Stührenberg, dem langjährigen Vertriebs-Geschäftsführer, wird in der neunzigjährigen Firmengeschichte erstmalig ein Nicht-Gesellschafter ab dem 1. Januar 2015 an der Spitze des Unternehmens stehen. Klaus Eisert, der die Geschicke von Phoenix Contact vierzig Jahre geleitet hat, wird dann als Vorsitzender des Beirats fungieren. Dieser Beirat wird zukünftig das Bindeglied zwischen der angestellten Geschäftsführung sowie den Familien-Gesellschaftern darstellen. Frank Stührenberg wird seine Verantwortung für das Geschäftsfeld Vertrieb auch als Vorsitzender der Geschäftsleitung beibehalten.

Phoenix Contact kann 2014 erneut als Wachstumsjahr bezeichnen. Das Unternehmen geht von einem Jahresabschluss mit sieben bis acht Prozent weltweit aus. Das absolute Wachstum wird bei rund 120 Millionen Euro liegen, der weltweite Umsatz voraussichtlich etwa 1,75 Milliarden Euro betragen. Berücksichtigt man ein Wachstum von mehr als zehn Prozent in lokalen Währungen, das die tatsächliche Marktentwicklungen widerspiegelt, so hat Phoenix Contact erneut ein Wachstum über dem Marktdurchschnitt. Diese Umsatzentwicklung baut auf einer weitgehend ausgeglichenen weltweiten Verteilung auf. Der Umsatz in Deutschland hat derzeit ein Wachstum von acht Prozent, in Europa können mehr als zehn Prozent verzeichnet werden. In China ist die Marktentwicklung mit rund neun Prozent Wachstum in regionaler Währung zufriedenstellend. Wachstumsraten der Vergangenheit, die im signifikanten zweistelligen Bereich lagen, sind in China zukünftig nicht mehr zu erwarten. Mit einem Wachstum von rund zehn Prozent in lokaler Währung sind die USA wieder ein Wachstumsmotor und festigen ihre Position als Nummer zwei im Länderranking von Phoenix Contact.

Insgesamt wurden in 2014 deutschlandweit zweihundertfünfzig neue Mitarbeiter fest eingestellt.

Investitionen weltweit
Mit der Einweihung eines neuen, rund zehntausend Quadratmeter Fläche umfassenden Produktions- und Ingenieurzentrums in den USA wurde die regionale Präsenz in diesem wichtigem Wachstumsmarkt deutlich gestärkt. Das so genannte Regionale Business Unit-Gebäude beherbergt die Entwicklung und das Produkt- und Lösungsmanagement für den regionalen, wie auch weltweiten Markt sowie Produktionsflächen. In Summe verfügt die Innovationsstruktur der USA über einhundertdreißig Ingenieure, die mit rund einhundertzwanzig Mitarbeitern in der Produktion nahezu dreißig Prozent des lokalen Umsatzes der USA entwickeln und produzieren.

Phoenix Contact ist mit fünfzig eigenen Vertriebsgesellschaften in allen globalen Industriemärkten sowie wesentlichen Schwellenmärkten vertreten. Potentiale für die Zukunft sieht das Unternehmen auf dem Kontinent Afrika sowie in großen Bereichen von Mittel- und Südamerika. Das Geschäft in Afrika beschränkt sich heute im Wesentlichen auf den südafrikanischen Markt. Im Rahmen seiner Zukunftsstrategie treibt Phoenix Contact derzeit ein Programm zur Entwicklung neuer Marktaktivitäten in Nord- und Westafrika wie auch im südlichen Subsahara-Bereich voran. Dabei werden diese Zukunftsmärkte von etablierten lokalen Gesellschaften in Frankreich, Dubai und Südafrika aus erschlossen. Die weißen Flecken, die Phoenix Contact heute noch jenseits einiger Vertretungen und eigenen Gesellschaften in Brasilien, Argentinien und Chile in Mittel- und Südamerika sieht, sollen ebenfalls langfristig erschlossen werden. Im ersten Schritt wurde dazu im Jahr 2014 eine neue Organisation in Kolumbien gegründet.

Auch 2014 hat Phoenix Contact rund sieben Prozent des weltweiten Umsatzes in F&E-Aktivitäten investiert. Absolut ist das eine Summe von rund 100 Mio. Euro.
Die tief verwurzelte Innovationskultur des Unternehmens erhielt in diesem Jahr eine besondere Anerkennung durch die Verleihung der Auszeichnung „Top 100 – Top Innovator 2014“. Phoenix Contact bekleidet damit einen Spitzenplatz im Reigen der Top-Innovatoren in Deutschland. In den Kategorien „Einbindung des Top-Managements in Innovationsprojekte“, „Innovationsstrategie“, „Innovative Prozesse und Organisation“ sowie „Innovationsmarketing“ wurde das jeweils beste Ergebnis erzielt.

Bündelung der Unternehmensaktivitäten
Die langjährige Tochtergesellschaft KW-Software wird zum 1. Januar 2015 in Phoenix Contact Software GmbH umbenannt. In dieser Gesellschaft werden zukünftig alle Software-Aktivitäten der Phoenix Contact-Gruppe gebündelt. Entsprechend wird die bisherige Belegschaft von KW-Software auch um die Software-Entwickler von Phoenix Contact Electronics deutlich verstärkt. Der Sitz des Unternehmens ist in Lemgo im Centrum Industrial IT (CIIT). Software ist die Basis von intelligenten Automatisierungsgeräten, ist der Kern der Engineeringprozesse und letztendlich der Schlüssel für eine Digitalisierung der Industrie, der sogenannten Industrie 4.0. Diese Kompetenz ist ein wichtiger Teil der Entwicklungsressourcen von Phoenix Contact.
Ein weiterer Schritt zur strategischen Bündelung der Unternehmensaktivitäten sowie der Markenstärkung betrifft das Marktsegment „Geräteanschlusstechnik“. Die Tochtergesellschaft Coninvers GmbH in Herrenberg wird bei unveränderter Rechtsform in Phoenix Contact Connector Technology umbenannt. Sie bildet innerhalb der Phoenix Contact-Gruppe das Kompetenzzentrum für industrielle Rundsteckverbinder.

Messeauftritt auf der SPS IPC Drives 2014

Einen Schwerpunkt des Messeauftritts von Phoenix Contact auf der SPS IPC Drives 2014 bildet der Industrie-4.0-Demonstrator. Die Maschine verdeutlicht, wie sich das Zukunftsprojekt am Beispiel von Teilaspekten eines automatisierten Schaltschrankbaus umsetzen lässt. Aufgrund der durchgängigen Digitalisierung des Engineering-Prozesses können Tragschienen individuell mit Reihenklemmen bestückt werden. Der Demonstrator unterstreicht zudem, dass es sich bei Industrie 4.0 um einen evolutionären Prozess handelt, sich die Entwicklung also schrittweise vollzieht.

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