Quelle: Stadt Detmold

Quelle: Stadt Detmold

Die Detmolder Europatage am vergangenen Wochenende standen ganz im Zeichen der Europawahlen am 25. Mai. Welche Themen beschäftigen die Wählerinnen und Wähler in Belgien, Italien, Polen, Litauen und Griechenland? Welche Europa-Hoffnungen und welche Befürchtungen bestimmen die Debatte in den Mitgliedsstaaten vor der Wahl? Diese und weitere Fragen etwa zur Jugendarbeitslosigkeit, zur Finanzkrise und zur Bedeutung Europas als Wertegemeinschaft bestimmten die Podiumsdiskussion „Stimmen aus Europa“ im Detmolder Rathaus.
Eingeladen, über die Europa-Erfahrungen in ihren Heimatländern zu berichten, waren Vertreterinnen und Vertreter aus Partnerkommunen der Stadt Detmold und des Kreises Lippe. „Heute wollen wir nicht über, sondern mit Europa sprechen“, begrüßte Dieter Rügge, der als Vorsitzender der Europa-Union die Diskussion moderierte, die zahlreichen Gäste. Bei der Podiumsdiskussion stand der Dialog zwischen den Bürgerinnen und Bürgern Europas im Vordergrund. So erklärten nicht Politiker die Situation in Europa, sondern ein Ingenieur aus dem griechischen Oriakastro, ein Touristikfachmann aus dem belgischen Hasselt, ein Jurist aus dem italienischen Rom, ein Lehrer aus dem polnischen Chodziez und eine Abiturientin aus dem litauischen Kaunas beantworteten Fragen zur Situation in ihren Heimatorten. Diskutiert wurden außerdem Europa-Themen, die auch die Detmolderinnen und Detmolder auf der Straße beschäftigen und die in Zusammenarbeit mit der Lippischen Landes-Zeitung im Vorfeld gesammelt wurden.
Einigkeit bei den Teilnehmerinnen und Teilnehmern herrschte darüber, dass die positiven Errungenschaften der Europäischen Union, wie die Reisefreiheit und die Vorteile der Währungsunion, stärker in die Aufmerksamkeit der Bevölkerung gerückt werden müssten. Sie würden zunehmend in Vergessenheit geraten. Die Finanzkrise und das länderüberspannende Problem der Jugendarbeitslosigkeit würden die Vorteile in der allgemeinen Wahrnehmung überschatten. Dabei seien es gerade diese Probleme, die derzeit die Euroskeptiker als Argumente gegen Europa nutzen, die gemeinschaftlich gelöst werden müssten. „Ohne Griechenland hätte Europa keinen Namen“, gab Christos Lasarides aus Oraiokastro lächelnd zu bedenken. Gerde um auch diesen gesamteuropäischen Problemen erfolgreich zu begegnen, sei ein Europa als Einheit wichtig, die von den Bürgerinnen und Bürgern getragen werde. Veränderungen durch Zusammenarbeit könnten insbesondere auf kommunaler Ebene bewirkt werden, so Lasarides.
„Vielfalt und Verschiedenheit macht uns stärker – das ist eine der Aussagen von Europa. Dass sie stimmt, haben wir erfahren“, berichtete auch Aisté Ramanauskaité aus Kaunas. Seit dem Beitritt Litauens 2004 zur Europäischen Union habe es viele Verbesserungen in ihrem Heimatland gegeben vor allem im sozialen und kulturellen Bereich. „Deshalb wissen wir, wie wichtig es ist, bei der Europawahl die Stimme abzugeben. Davon hängt unsere Zukunft ab, das haben wir verstanden“, so die 18 Jährige Abiturientin. „Wir müssen uns weiterhin dafür engagieren, dass die europäische Solidarität, die auf den Wahlplakaten beschwören wird, auch Realität wird“, appellierte Rügge abschließend.
Die Veranstaltung wurde ermöglicht Dank der Unterstützung von des Landesministeriums für Bundesangelegenheiten, Europa und Medien im Rahmen der landesweiten Europa-Woche.
Weitere Informationen zu den Europaaktivitäten der Stadt Detmold werden unter www.detmold.de veröffentlicht.

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