„Illustrationen: Sonja Morisse“.

Offene Verletzungen am Körper können gefährlich werden, wenn sie nicht richtig versorgt werden. Die Gefahr einer Infektion besteht auch bei kleineren Schnitt- oder Schürfwunden. Die Experten der Johanniter-Unfall-Hilfe erklären, was zu tun ist. Kleinere Verletzungen richtig behandeln „Jede Art von Wunde sollte steril abgedeckt werden, um die Infektionsgefahr zu minimieren“, erklärt Björn Jockwig, zuständig für den Fachbereich Breitenausbildung bei den Johannitern in Lippe-Höxter.

„Grundsätzlich gilt: die Wunde nicht berühren, keine Salben oder Puder verwenden. Verschmutzte Bagatellverletzungen vorsichtig etwa zwei Minuten mit Leitungswasser reinigen, bei einer Temperatur von rund 20 Grad.“ Treten im weiteren Verlauf Veränderungen an der Wunde auf, die auf eine Infektion hindeuten, sollte man unverzüglich einen Arzt aufsuchen. „Und: Prüfen Sie ihren Impfstatus – auch bei harmlos erscheinenden Schürfwunden besteht die Gefahr einer Infektion.” Starke Blutungen schnell stoppen Tritt eine starke Blutung auf, handelt es sich um einen Notfall. „Starker Blutverlust kann schnell lebensbedrohlich werden. Am wichtigsten ist es, Ruhe zu bewahren und besonnen zu handeln”, betont Jockwig.

Das ist zu tun:
• Den betroffenen Arm sofort hochhalten oder das verletzte Bein hochlagern.
• Die verletzte Person nach Möglichkeit hinlegen.
• Blutung per Druckverband stoppen: keimfreie Wundauflage fest auf die Wunde drücken. Ein Druckpolster, zum Beispiel ein ungeöffnetes Verbandspäckchen, auflegen und mit einem Verband oder Dreieckstuch befestigen.
• Ist es nicht möglich, einen Druckverband anzulegen, direkt mit der Wundauflage fest auf die Wunde pressen.
• Den Betroffenen bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes gut betreuen: Eigenwärme erhalten sowie Atmung und Bewusstsein prüfen.

Allgemeine Regeln zum Umgang mit Wunden:
• Zum eigenen Schutz Einmalhandschuhe anziehen.
• Niemals in die Wunde fassen.
• Größere Wunden nicht auswaschen – nur bei Verätzungen mit Säuren oder Laugen.
• Fremdkörper nicht entfernen – eine Ausnahme sind sehr kleine Fremdkörper wie Steinchen, Stacheln oder Dornen.
• Wunde nicht desinfizieren.

Erste Hilfe-Maßnahmen trainieren:
„Für die sichere Versorgung von Wunden sind spezifische Kenntnisse gefragt, die man am besten in einem Kurs mit praktischen Übungen erlernen kann“, empfiehlt Jockwig. Wer sich unsicher fühlt, was bei einem Notfall zu tun ist, sollte sein Erste-Hilfe-Wissen auffrischen. Infos und Buchung unter www.wir-muessen-reden.johanniter.de. Ein kurzes Erklär-Video zur Wundversorgung gibt es auf dem YouTube-Kanal der Johanniter: www.youtube.com/Johanniter2010.

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