Ministerin Ina Scharrenbach (Mitte), überreichte Bewilligungsbescheid an Dr. Albert Hüser (2.v.l.), Vorsitzender des Lippischen Heimatbundes. Foto: Weserrenaissance-Museum Schloss Brake.

Ina Scharrenbach, Ministerin für Heimat, Kommunales, Bau und Gleichstellung des Landes Nordrhein-Westfalen, hat am Freitag, den 26. Juli 2019, in festlichem Rahmen Dr. Albert Hüser, Vorsitzender des Lippischen Heimatbundes, den Bewilligungsbescheid für das Projekt „Portal Weserrenaissance“ übergeben. Die Fördersumme beläuft sich auf rund 627.000 Euro und erstreckt sich bis Ende 2021 über einen Zeitraum von zweieinhalb Jahren.

„Wir freuen uns außerordentlich über diese großzügige Zuwendung, mit der wir nun das reiche Baukulturerbe der Weserrenaissance in Lippe multimedial, erlebnisorientiert, integrativ und vor allem für junge Menschen erschließen werden“, erklärt Dr. Albert Hüser. Um dieses Ziel zu erreichen, soll ein Netzwerk von herausragenden Orten aufgebaut werden.

Der Name „Portal Weserrenaissance“ steht dabei für die leichte Zugänglichkeit und zeitgemäße Aufbereitung des Themas: als touristisches Angebot vor Ort und ebenso als Möglichkeit einer ortsungebundenen digitalen Entdeckungstour oder vertiefenden Recherche im Internet. „Heimat hat viel mit Identität und Identifikation zu tun: Das Portal Weserrenaissance verbindet Tradition mit Moderne.

Nun ist es soweit: Der Lippische Heimatbund erfährt Unterstützung aus dem landeseigenen Förderprogramm „Heimat. Zukunft. Nordrhein-Westfalen. Wir fördern, was Menschen verbindet“. Der Projektantrag hat überzeugt. Er stellt die lokale Identität der Region heraus und lässt sie dauerhaft sichtbar werden, und zwar in künstlerisch-kreativer Form. Ein echtes „Heimat-Projekt“. Gratulation!“, sagt Ministerin Scharrenbach.

Freuen kann man sich auf verschiedene Bausteine wie beispielsweise ein „virtuelles Museum“, interaktive Karten, Veranstaltungen wie einen „Tag der Weserrenaissance“, eine Schlösser-Tour als spezielles Kulturreiseangebot und vieles mehr. Das „Portal Weserrenaissance“ wendet sich mit seinen vielfältigen Angeboten an einheimische und auswärtige Kulturinteressierte jeden Alters, hierbei ausdrücklich auch an Menschen mit Migrationshintergrund.

Insbesondere sollen beeinträchtigte und nicht beeinträchtigte junge Menschen gezielt an das Baukulturerbe der Weserrenaissance herangeführt werden. Für dieses Großprojekt weiß der Lippische Heimatbund kompetente Kooperationspartner an seiner Seite. Dazu gehört das Weserrenaissance-Museum Schloss Brake mit all seinem Fachwissen. Das Museum wurde 1986 mit dem Ziel gegründet, die Renaissance im Weserraum und ihre europäischen Verflechtungen wissenschaftlich zu erarbeiten, museal zu präsentieren und pädagogisch zu vermitteln.

Die Ergebnisse dieser Arbeit werden der Öffentlichkeit durch Publikationen, Ausstellungen und Veranstaltungen nähergebracht. Das „Portal Weserrenaissance“ wird somit auf der langjährigen Forschungsarbeit des Museums fußen. Die hier gesammelten Daten und Fakten werden erlauben, Renaissance-Persönlichkeiten wieder lebendig werden zu lassen und Weserrenaissance-Gebäude zum Sprechen zu bringen.

Als zweiter Partner steht dem Lippischen Heimatbund der Verein „Kulturkreis der Weserrenaissance“ zur Seite. Darin haben sich private und öffentliche Besitzer von Renaissancegebäuden in den Bundesländern Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen, Bremen und Hessen mit dem Ziel zusammengeschlossen, die Renaissancebaukunst des Wesergebietes überregional bekannt zu machen und den Austausch mit der Öffentlichkeit zu stärken.

Dritter Kooperationspartner im Bunde ist die Stiftung Eben-Ezer in Lemgo. Dabei handelt es sich um eine evangelische Stiftung des privaten Rechts mit dem Auftrag, Leben zu schützen und zu bewahren. Ihr Zweck ist das diakonische Hilfehandeln an hilfsbedürftigen Menschen, schwerpunktmäßig in den Bereichen der Behindertenhilfe und hier im Sinne des Stifterwillens besonders für Menschen mit geistiger Behinderung. Gemeinsam machen sich die drei Kooperationspartner stark für die Weserrenaissance und können dank der finanziellen Unterstützung durch das Ministerium nun sofort mit der Arbeit beginnen. Über die Ergebnisse wird die Öffentlichkeit regelmäßig informiert.

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