Die Beteiligten freuen sich beim Richtfest über das spannende Projekt.

Wieder einmal sind die Stadtwerke Lemgo Vorreiter, wenn es um die umweltschonende Wärmeerzeugung geht: Die neue Wärmepumpenlösung am Lemgoer Klärwerk ist ein Leuchtturmprojekt, das bundesweit Modellcharakter hat! Durch die Kombination aus Wärmepumpe, geklärtem Abwasser und dem Blockheizkraftwerk (BHKW) können die Stadtwerke zwei Drittel der in der historischen Lemgoer Innenstadt benötigten Fernwärme mithilfe von Erneuerbaren Energien wirtschaftlich erzeugen.

Inzwischen wurde das Gebäude für die Wärmepumpe errichtet – ein Meilenstein in dem 4-Millionen-Projekt, das zu  80 prozent vom Bundesumweltministerium gefördert wird. Beteiligte Unternehmen und Vertreter der Stadtwerke Lemgo ließen es sich nicht nehmen, die Errichtung des Wärmepumpengebäudes gemeinsam im kleinen Rahmen zu feiern. Dort zieht im April 2019 die Wärmepumpe ein – ein wichtiger Baustein für das innovative Stadtwerke-Projekt, in dem Fernwärme aus Erneuerbaren Energien erzeugt wird.

 

Wie die Wärmepumpen-Lösung funktioniert?

Nach dem Duschen, Baden, Kochen oder Wäschewaschen landet das Schmutzwasser der Lemgoer Haushalte im örtlichen Klärwerk. Nach der Reinigung besitzt dieses Wasser noch immer eine durchschnittliche Temperatur von ca. 13°C. Diese Wärme nutzen die Stadtwerke, um das Kältemittel der neuen Großwärmepumpe zu erwärmen. „Anschließend erzeugt ein Kompressor, mit dem Strom aus dem angeschlossenen Blockheizkraftwerk, den richtigen Druck, damit die Wärmepumpe ihre Arbeit aufnehmen kann“, erklärt Uwe Weber, Bereichsleiter Strom- und Wärmeerzeugung.

„Sie wird das bereits genutzte Fernwärmewasser, das mit 60°C die Wärmepumpe erreicht, so erhitzen, dass es wieder als Fernwärme genutzt werden kann.“ 90°C sind dafür im Lemgoer Fernwärmenetz notwendig. 82°C werden mithilfe der Wärmepumpe erreicht, die restlichen 8°C steuert die Wärmerückgewinnung aus dem Betrieb des Blockheizkraftwerkes bei.

 

Technischer Aufbau kann starten:

Mit der Errichtung des Wärmepumpengebäudes haben die Stadtwerke Lemgo nun die Voraussetzung geschaffen, um mit dem weiteren technischen Aufbau dieser Lösung zu starten: „Im April 2019 wird hier die Wärmepumpe einziehen“, freut sich Stadtwerke-Geschäftsführer Arnd Oberscheven. „Nach der Installation folgen die ersten Tests und Feinjustierungen. Im August wollen wir dann mit dem Probebetrieb starten – wenn alles gut läuft, erfolgt der nahtlose Übergang in den Regelbetrieb.

Dann sind wir das erste Stadtwerk in Deutschland, das Umweltwärme in dieser Größenordnung zur wirtschaftlichen Fernwärmeerzeugung nutzt. Dazu trägt natürlich auch die Förderung des Bundesumweltministeriums bei, die 80 Prozent der Investitionssumme abdeckt.“

Insgesamt werden dann zehn bis zwölf prozent der in Lemgo benötigten Fernwärme mithilfe der Wärmepumpe aus Erneuerbaren Energien erzeugt. Wird auch noch die Fernwärme hinzugerechnet, die das BHKW heute schon für Lemgo produziert, kann dieser Erzeugungsstandort am Klärwerk sogar 20 prozent der Lemgoer Fernwärme beisteuern.

 

Die weiteren Meilensteine der Wärmepumpenlösung.

Februar 2019: Start des technischen Maschinenbaus.
April 2019: Installation der Wärmepumpe.
Juli 2019: Inbetriebnahme der Lösung, Feineinstellungen.
August 2019: Einmonatiger Probebetrieb mit nahtlosem Übergang in den Normalbetrieb.

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