Kosmetik, Technik, Kunst und Fotografie fließen in das Projekt „Inszenierte Kosmetik“ ein, an dem Studierende unterschiedlicher Fachgebiete der Hochschule OWL in Kooperation mit der Steinheimer Künstlerin Elisabeth Brosterhus gearbeitet haben. Entstanden ist eine vierteilige Bilderserie, die aufwändig gestylte Models mit der nüchternen Atmosphäre von Labors kombiniert.

 

Wer an der Hochschule Ostwestfalen-Lippe Technologie der Kosmetika und Waschmittel studiert, steht häufig im Labor: Hier verbinden die Studierenden Natur- mit Ingenieurwissenschaften, um neue Produkte zu entwickeln oder altbekannte zu optimieren. Dabei kommt es auf chemische Eigenschaften und wirtschaftliches Potenzial an, auf die mikrobiologische Zusammensetzung, eine gute Verträglich- und lange Haltbarkeit. Die sachlich-nüchterne Atmosphäre im Labor steht im Kontrast zum Glanz der entstehenden Produkte: Lippenstift, Wimperntusche und Haarspray werden in erster Linie durch die technologisch-wirtschaftliche Brille betrachtet. Der dekorative Aspekt der Kosmetik stand jetzt für eine Studierendengruppe im Fokus des Projektes „Inszenierte Kosmetik“. Dabei trafen Studentinnen der Technologie der Kosmetika und Waschmittel auf Studenten der Medienproduktion. Die künstlerische Leitung lag bei Elisabeth Brosterhus, die technologische Leitung hatte Professor Thomas Gassenmeier vom Fachbereich Life Science Technologies inne.

 

„Im Gegensatz zu alltäglichen Lehrveranstaltungen und Projekten, die in der Regel auf rein ingenieur- und naturwissenschaftliche Inhalte fokussiert sind, konnten die Studierenden in diesem interdisziplinären Ansatz dekorative Produkte auch selbst anwenden und sich anschließend in Szene setzen und fotografieren lassen“, fasst Gassenmeier den Hintergrund des interdisziplinären Projekts zusammen. Entstanden ist eine vierteilige Bilderserie, wobei die beiden Fotografen Jan Specklin und Simon Grosser vom Fachbereich Medienproduktion sowohl mit digitaler als auch mit analoger Technik gearbeitet haben. In Szene gesetzt wurden die Studierenden Emma Nkwendjou, Katharina Lienekampf, Kristina Usta, Lara Stange, Leonie Hansen, Monika Lamm und Lukas Adelsberger vom Fachbereich Life Science Technologies. Die Titel der Fotos benennen einerseits die gezeigten technischen Anlagen, andererseits den inszenierten Ausdruck der abgebildeten Personen – die Bilder stehen somit unter den Überschriften „repressiv an der Vakuumhomogenisieranlage“, „partizipativ am Seifenstrangextruder“, „fasziniert an der Aerosolabfüllanlage“ sowie „renitent am Rheometer“.

 

Die Künstlerin Elisabeth Brosterhus ist darauf spezialisiert, mit Schüler- und Studierendengruppen gestalterische Projekte zu entwickeln. Hier kamen also auf die ingenieurwissenschaftlich geprägten Studierenden ungewohnte Herausforderungen zu: „Die Studierenden sollten die Schminke und ein dazu passendes Haarstyling übertrieben, auffällig und überzogen gestalten und sich dabei nicht an gängigen Schönheitsidealen orientieren, sondern vielmehr persönliche, extravagante, eher skurrile Facetten von Menschlichkeit sichtbar machen“, erläutert die Steinheimer Künstlerin und betont: „Produkte der Art, die im Rahmen des Projektes künstlerisch eingesetzt wurden, konnten mit Hilfe des fachspezifischen Know-hows der Kosmetiktechnologinnen in Theorie, Entwicklung und Herstellung erarbeitet werden. Die damit verbundene Erfahrung von Materialität, das genaue Abwägen von beispielsweise farblichen Nuancen oder der Konsistenz erhöhte die Erlebbarkeit des künstlerischen Prozesses. Dadurch ergab sich ein besonderer und intensiver Bezug zu der Thematik.“

 

Technologie der Kosmetika und Waschmittel an der Hochschule OWL

 

Der Bachelorstudiengang „Technologie der Kosmetika und Waschmittel“ ist in seiner Form deutschlandweit einzigartig. Er vermittelt Kenntnisse und Fertigkeiten, die eine effiziente und praxisnahe Bearbeitung von Aufgaben der Kosmetikbranche ermöglichen – beispielsweise in der Entwicklung, der Planung, der Produktion, dem Qualitätsmanagement und der Vermarktung der Erzeugnisse und deren Rohstoffe. Ziel ist es, die Absolventinnen und Absolventen zu befähigen, Planung, Organisation und Durchführung komplexer Handlungsabläufe bei den Herstellern kosmetischer Mittel und bei deren Rohstoff- und Anlagenlieferanten auszuführen. Voraussetzung hierfür ist eine detaillierte Kenntnis der breit gefächerten Produktpalette und deren Rohstoffe in der Kosmetikindustrie und der damit verbundenen Technologien.

Weitere Informationen zum Studium: www.hs-owl.de/studistart

Pressemeldung © Hochschule OWL Fotos: Simon Grosser/Jan Specklin & Text: Katharina Thehos

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