Sorgen für eine blühende Wiese vor dem Kreishaus: Jürgen Braunsdorf, Landrat Dr. Axel Lehmann sowie Jonathan Heise, Lioba Zimmermann und Jörn Krösche. (v.l.). Foto: Kreis Lippe.

Wer im nächsten Jahr einen artenreichen, blühenden Garten möchte, sollte jetzt noch schnell Knollen, Zwiebeln und Samen in den Boden bringen. Auch der Kreis Lippe hat vor dem ersten Bodenfrost schnell die Chance genutzt und auf Grünflächen vor dem Kreishaus und dem Dietrich-Bonhoeffer-Berufskolleg spezielles Saatgut gesät. Die Aktion ist Teil des Projektes „BienenBlütenReich“ des bundesweiten Netzwerkes Blühende Landschaft und ein Beitrag zum Bündnis „Blühende Landschaft Lippe“.

„Hier können wir ohne viel Aufwand die Artenvielfalt fördern. Das ‚öffentliche Bunt‘ ist nämlich nicht nur schön anzusehen, sondern auch Lebensraum für Bienen und andere Insekten. Daher werden wir bei der Umsetzung der Biodiversitätsstrategie des Kreises weiterhin kreiseigene Flächen bepflanzen“, erklärt Landrat Dr. Axel Lehmann bei der Aussaat. Zusammen mit Freiwilligen des „Ökologischen Jahres“ beim Kreis hat der Landrat am Haupteingang zum Bürgerservice knapp 200 Quadratmeter eingesät.

Die Fläche ergänzt die bereits vorhandenen 1500 Quadratmeter blütenreicher Wiesen rund um das Kreishaus und die Kreispolizeibehörde. Zum Einsatz kam ein zertifiziertes, regionalspezifisches Saatgut aus Wild- und Nutzpflanzen, von dem heimische Insekten und Vögel profitieren sollen. „In den bearbeiteten Bereichen konnten unter anderem seltene Bläulinge, eine Gruppe der Schmetterlinge, beobachtet werden.

Außerdem bieten diese Flächen Vögeln bis weit in den Winter Futter und Deckungsmöglichkeiten“, beschreibt Jürgen Braunsdorf, Stabstelle Biodiversität beim Kreis, die Vorteile der Blühwiesen. Er ergänzt: „Der Unterschied zu grünen Rasenflächen ist die hohe Artenvielfalt. Auf den Rasen kommen teilweise nur zwei Arten vor, auf den Blühwiesen mehr als 30.“ Auch die Schüler der Oberstufe der Höheren Handelsschule am Dietrich-Bonhoeffer-Berufskolleg haben sich an der Aktion beteiligt.

Während des Unterrichts behandelten sie das Thema Insekten- und Bienensterben und entschieden sich, praktisch etwas für den Artenschutz zu tun. Das von ihnen verwendete Saatgut stammte teilweise von einer Initiative des Deutschen Wandertages 2018, die mit dem Aufruf verbunden war, etwas gegen das Insektensterben zu unternehmen. Im August hatte der Vorstand des Deutschen Wanderverbandes daher dem Landrat symbolisch eine Wild- und Kulturblumenmischung übergeben.

Der Kreis ist seit 2015 im Bündnis „Blühende Landschaft Lippe“ und seit 2017 bei dem Projekt „BienenBlütenReich“ engagiert. Seitdem wurden mehr als 2.000 Quadratmeter kreiseigene Blühflächen angelegt, unter anderem auch rund um die PhönixContactArena oder entlang der Kreisstraßen.

 

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