AV2P8198Nach Fußballgolf und Orientierungslauf hatte Niels Pfannenschmidt in der Trainingslagerwoche eine weitere interessante Abwechslung zum Vorbereitungsalltag für seine Schützlinge geplant: Die TBV-Profis kamen in den Genuss einer Ju-Jutsu-Stunde bei Weltmeister Raphael Rochner. „Im Ju-Jutsu kommen einige Elemente vor, die auch auf den Handballsport übertragbar sind, wie Körperspannung, Zweikampfverhalten und Körperbeherrschung. Es findet eine ganz andere Kraftentwicklung statt, die Rumpfmuskulatur wird viel stärker beansprucht, was uns insbesondere in der Abwehr weiterbringt. Die Spieler lernen Muskeln kennen, von denen sie vorher gar nicht wussten, dass es sie gibt. Da ist ein Muskelkater vorprogrammiert“, schmunzelte der TBV-Trainer während des Kampfsport-Trainings am Mattenrand.

„Man hat gemerkt, dass die Handballer Zweikämpfe gewöhnt sind“, fand Ju-Jutsu-Trainer Raphael Rochner im Anschluss an die Übungseinheit lobende Worte für seine Schüler. „Felix ist mir wegen seiner Beweglichkeit und seines guten Körpergefühls aufgefallen. Peke zeigte unwahrscheinlichen Kampfgeist“, stellte Rochner den Lemgoer Neuzugang im Torhüter, Felix Hendrich, und Hendrik Pekeler heraus. Der Ju-Jutsu-Welt- und Europameister gehört zum Physiotherapeuten-Team des TBV Lemgo und trainierte bis vor einem Jahr selbst noch rund 25 Stunden in der Woche. Mittlerweile hat er den Leistungssport aufgegeben, ist aber unter anderem noch als Landestrainer für die Sportart tätig.

Bei den TBV-Spielern kam der Exkurs in den Kampfsport gut an. „Das war eine schöne Abwechslung vom alltäglichen Kraft- und Lauftraining“, meinte Hendrik Pekeler, als er von der Matte ging. „Natürlich verschafft einem die Körpergröße einen Vorteil, aber man kann mit guter Technik einiges wettmachen“, konnte Linksaußen Patrick Zieker im Duell gegen den 2,03 großen Kreisläufer feststellen. Thomas Bauer bekam einen Eindruck, wie es sich anfühlt, vor dem Tor in der Abwehr zu stehen: „Ich glaube, die Feldspieler sind den Körperkontakt eher gewöhnt. Wenn mich ein Ball trifft, habe ich damit kein Problem, aber eine Hand oder ein Finger in meinem Gesicht ist ungewohnt. Aber bei Manni und Feile hatte ich das Gefühl, dass sie voll in ihrem Element waren“, bemerkte der TBV-Keeper über seine Teamkollegen Marcel Niemeyer, der es als Kreisläufer ohnehin gewohnt ist, viel einzustecken, und Jens Bechtloff, der in der Abwehr gerne den offensiven Deckungspart übernimmt. Für das Training schlüpfte der Österreicher in einen von Rochners Deutschland-Anzügen.

Am Ende erntete Raphael Rochner viel Applaus vom TBV-Team für seinen Ju-Jutsu-Schnupperkurs. Die Einladung von Co-Trainer Florian Kehrmann, im Gegenzug ein Handball-Training mit der Mannschaft zu absolvieren, schlug Rochner dankend aus. „Ich werfe lieber Menschen als Bälle“, so der Ju-Jutsu-Weltmeister mit einem Lächeln.

Am Freitagabend bestreitet der TBV Lemgo bei der HSG Menden-Lendringsen sein zweites Vorbereitungsspiel. Am Samstag steht zum Ausklang des Trainingslagers ein Teamtag mit Wasserski fahren auf dem Programm.

Pressemeldung (Bild & Text) TBV Lemgo

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