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BUZ siehe Text unten.

Im letzten halben Jahr ist hinter dem Hauptgebäude von eeWerk zwischen Fahrzeug- und Turnhalle auf dem Gelände von Neu Eben-Ezer ein neues Gebäude mit 1250 Quadratmetern Grundfläche entstanden.  Hier werden 80 Menschen mit Behinderungen und assistierende Mitarbeiter einen neuen Arbeitsplatz finden, 55 in der Montageabteilung und 25 in einem Bereich für Menschen mit höchsten, insbesondere grundpflegerischen Unterstützungsbedarfen. Der Ergänzungsbau, Investitionsvolumen 1,5 Millionen Euro, ist notwendig geworden, weil die älteste Abteilung von eeWerk im Souterrain des Jobsthardehauses aufgelöst werden soll, denn sie entspricht den Anforderungen von Menschen mit Förder- und  Unterstützungsbedarf nicht mehr. Aber auch weil die Bereiche Tischlerei und Metall mehr Platz benötigen, wurde ein Neubau nötig.

Passend zum Jahresempfang der Stiftung am 22. April konnte der Erweiterungsbau eröffnet werden. Der Projektverantwortliche und technische Leiter bei eeWerk, Reiner Bernicke, freut sich, dass die Stiftung mit dem Bau sowohl finanziell als auch terminlich eine Punktlandung hingelegt hat. Der Empfang fand nicht wie sonst im Kirchlichen Zentrum statt, sondern in der Montagehalle im neuen Gebäude.

Über zweihundert Gäste aus Wirtschaft, Politik, Bankenwesen, Partner-einrichtungen, dem Kirchenumfeld und der Mitarbeiterschaft waren der Einladung mit zum Thema „Teilhabe durch Arbeit“ gefolgt. „Mit dem heutigen Jahresempfang möchten wir Ihnen einen Einblick in die vielfältige Arbeitswelt bei eeWerk geben“, begrüßte der Theologische Vorstand Dr. Bartolt Haase die Gäste. Der Landrat Dr. Axel Lehmann und der IHK-Vizepräsident Horst Selbach betonten in ihren Grußworten, dass sich die Bereitschaft der Unternehmen, Menschen mit Behinderungen in den ersten Arbeitsmarkt einzustellen, erhöhen müsse. „Viele dieser Menschen können schon mit kleinen Hilfen Großes leisten. Die Arbeit dieser Menschen wird gebraucht“, ist sich Landrat Lehmann sicher. Was Arbeit in Werkstätten für Beschäftigte bedeutet, verdeutlichte der Kaufmännische Vorstand Udo Zippel im Gespräch mit Melanie Lamek, die 1999 bei Eben-Ezer ins Arbeitsleben eintrat und seitdem in vielen verschiedenen Bereichen gearbeitet hat.

Mittlerweile ist sie auf ihren per Joystick lenkbaren Rollstuhl angewiesen. Zippel wies darauf hin, dass das Gebäude nicht nur für Menschen mit hohem Unterstützungsbedarf ausgelegt sei, sondern für alle Beschäftigten. „Auch das ist Inklusion“, so der Vorstand. André General, der Leiter des Personalbereichs und Prokurist der Firma Essmann aus Bad Salzuflen, berichtete im Gespräch mit Arthur  Epp und Reiner Bernicke sowie Moderatorin Christine Förster über die guten Erfahrungen, die seine Firma mit zwei Beschäftigten von Eben-Ezer gemacht hat. Für acht Monate waren Artur Epp und Valentin Müller bei Essmann auf so genannten ausgelagerten Arbeitsplätzen tätig und digitalisierten Personalakten der Firma, die mit rund 1000 Mitarbeitenden europaweit tätig ist. „Es war für beide Seiten eine sehr bereichernde Zeit. Wir werden es auf jeden Fall wiederholen. Dieser Versuch hat sich wirklich gelohnt und hat sich zudem sehr positiv auf das

Betriebsklima ausgewirkt, so André General beim Gespräch.

Eine große Ähnlichkeit mit dem ersten Arbeitsmarkt haben auch die Jobs des Integrationsbetriebes Liemer Lilie. Der in Lieme ansässige Betrieb gehört zum Grünen Bereich der Stiftung, der von Dr. Albrecht Flake verantworte wird. Der Betrieb für Grünanlagenpflege bietet sozialversicherungspflichtige Teil- und Vollzeitarbeitsplätze an. „Darunter sind auch Arbeitsplätze mit individuell anpassbaren Leistungsanforderungen gemäß den individuellen spezifischen Möglichkeiten des Einzelnen. So wird schrittweise eine Annäherung an die Anforderungen des allgemeinen Arbeitsmarktes erreicht“, erläuterte Dr. Flake das Konzept der Liemer Lilie. Unabhängig von diesen Entwicklungen in Richtung regulärer Arbeitsmarkt wird es aber immer Arbeitsplätze in geschützten Werkstätten der Behindertenhilfe geben müssen. „Auch in der Zukunft werden Menschen diese Art von Unterstützung brauchen“, so Markus Toepffer, Leiter von eeWerk. Hier beschäftigt sich seit September 2015 eine Projektgruppe zur Öffnung der Werkstatt mit der Aufgabe, auf der Höhe der Zeit zu bleiben, sich auf Veränderungen vorzubereiten und Vielfalt von Arbeit zu sichern. „Die Mitglieder der Gruppe sind heute alle hier. Sprechen Sie sie gerne an. Wir hätten gerne mehr Projekte wie das bei der Firma Essmann. Gerne unterstützen wir Sie bei der Vorbereitung und Umsetzung“, empfahl Toepffer den anwesenden Vertretern der Wirtschaft in Lippe das Arbeitsangebot von eeWerk.

Im Anschluss an den offiziellen Teil luden Ingeburg Janke und Karl-Heinz Bleiß vom Werkstattrat zusammen mit Pastor Haase die Gäste herzlich zum gemeinsamen Mittagessen ein. Für den aufmerksamen und freundlichen Service am Buffet und an den Tischen sorgten Beschäftigte und Mitarbeitende der Werkstatt. Abends wurde umgeräumt und eine Diskoanlage aufgebaut. Dann gehörte der neue eeWerk-Ergänzungsbau allein den Beschäftigten und ihren Gästen, die die alljährliche und diesmal besondere Werkstattfete feierten. Ein voller, rundum gelungener Tag fand so seinen lebhaften Abschluss.

BUZ:

Pastor Dr. Bartolt Haase, Rolf Schmidt, Werkstattrat, Udo Zippel, Artur Epp und Markus Toepffer freuten sich über die Teilnahme vieler Vertreterinnen und Vertreter aus Kirche , Politik, Wirtschaft und Gesellschaft, darunter v.l.  Horst Selbach, Vizepräsident IHK Lippe zu Detmold; André General, Personalchef u. Prokurist Firma Essmann; Landrat Dr. Axel Lehmann; Wolfgang Stückemann, Aufsichtsratsvorsitzender Eben-Ezer; Landessuperintendent Dietmar Arends und Oberkirchenrätin Doris Damke.

Pressemeldung Bild & Text Stiftung Eben-Ezer

 

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