IHK-Detmold-VoicesWasser ist ein wertvolles – und teures – Gut. Das werden Unternehmen und Bürger in einigen lippischen Städten und Gemeinden auch 2014 wieder spüren. Besonders drastische Gebührenerhöhungen gab es in Leopoldshöhe, spürbare Kostensenkungen in Blomberg und Dörentrup. Insgesamt bleiben die Gebührenunterschiede extrem. Das sind die zentralen Ergebnisse der jährlichen Gebührenabfrage der Industrie- und Handelskammer Lippe zu Detmold (IHK Lippe) bei den 16 lippischen Kommunen. Die individuellen Kosten können Unternehmen jeder Größe sowie Haushalte im Online-Gebührenrechner der IHK Lippe selbst abschätzen und mit denen in anderen Kommunen vergleichen.

Um die Kostendifferenzen plastischer zu machen, hat die IHK Lippe die Kosten für drei Unternehmen mit unterschiedlicher Größe und Verbräuchen berechnet (Fallbeispiele siehe Tabelle). „Ein kleiner Galvanikbetrieb muss so je nach Standortkommune im Jahr 2014 zwischen 3.900 Euro in Schlangen und 9.400 Euro in Leopoldshöhe zahlen“, so Matthias Carl, stellvertretender Geschäftsführer der IHK Lippe. Nach einer deutlichen Erhöhung in 2013 habe die westlippische Gemeinde die Abwasser- und Niederschlagsgebühren 2014 um weitere 30 Prozent angehoben, kritisiert Carl. Grund sei nach Aussagen des Kämmerers die Umstellung der Abschreibungsbasis auf den Wiederbeschaffungswert. „Dadurch liegt Leopoldshöhe mit den Gebühren einsam an der Spitze“, kommentiert Carl. „Unternehmen müssen hier nun 25 bis 35 Prozent mehr zahlen als in Lage, der zweitteuersten Kommune.“

In Schlangen können sich Unternehmen und Bürger hingegen über besonders günstige Wasserdienstleistungen freuen: Sie müssen 50 bis 60 Prozent weniger Gebühren als in Leopoldshöhe bezahlen. Vergleichsweise günstig sind auch Augustdorf und Horn-Bad Meinberg, so das Ergebnis der Abfrage.

Diese extreme Spreizung, so Carl, sei – trotz der Vielzahl der Einflussfaktoren – nur schwer zu erklären. Die IHK fordert die Kommunen auf, die Wasserver- und -entsorgung so effizient wie möglich zu gestalten. Hohe Gebühren seien für Unternehmen ein wesentlicher Standortnachteil. Das habe auch die letzte Standortanalyse der IHK Lippe gezeigt.

Aber auch Unternehmen könnten aktiv an der Kostenschraube drehen, meint Carl. Neben der Einsparung und Kreislaufführung von Wasser könne unter Umständen das Niederschlagswasser auch gesammelt und genutzt werden.

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