Lippe-Service-VoicesIn einem gemeinsamen Schreiben an die Firma Tennet fordern sechs Landkreise sowie die Region Hannover die Offenlegung der Planungen für die Nord-Süd-Stromtrasse. Demnach soll Tennet die Alternativen der großräumigen Trassenrouten für das Gesamtprojekt SuedLink und ihre Bewertung und Begründung für die Wahl des gewählten Vorzugs-Korridors Mitte/West den beteiligten Kommunen schriftlich bis Ende Mai darlegen. „Es kann nicht sein, dass ein Trassenvorschlag in den Raum gestellt wird, der einen mehr als 50 Kilometer langen ‚Umweg‘ über das Weserbergland macht, ohne dies den beteiligten Gebietskörperschaften wenigstens zu begründen“, unterstreicht Landrat Friedel Heuwinkel.

Heuwinkel hat am vergangenen Freitag in einem persönlichen Gespräch mit Peter Franke, Vizepräsident der Bundesnetzagentur, dem Anliegen der Landräte Nachdruck verliehen. Franke habe in diesem Gespräch zugesichert, sich für die Belange der betroffenen Regionen einzusetzen und Tennet um Offenlegung aller Trassenpläne und deren Erklärungen noch vor Ablauf der gesetzlichen Frist zu bitten. „Das geballte Auftreten der Bürgerinitiativen und der Gebietskörperschaften hat damit bereits einen ersten Teilerfolg gehabt. Die Bundesnetzagentur ist die Behörde, die am Ende den Auftrag für die Stromtrasse erteilen muss. Das hier die Bedenken der Bürger und Landräte ernst genommen werden, gibt Anlass zur Hoffnung für die weitere Planung“, sagt Heuwinkel.

Auch die Ministerpräsidentin des Landes Nordrhein-Westfalen, Hannelore Kraft, hat ein Schreiben aus dem Kreis Lippe erhalten, in dem sich Landrat Heuwinkel stellvertretend für seine sechs Kollegen aus insgesamt drei Bundesländern dafür einsetzt, dass das Land NRW die Bürgerinitiativen auch länderübergreifend unterstützt.

Die holländische Firma Tennet hat trotz mehrfacher Aufforderung bisher keine verständliche Erklärung für den vorgestellten Trassenverlauf geliefert. Warum die Trasse südlich von Hannover von der A7 abknickt und einen fast 50 Kilometer langen Umweg macht, ist ebenso wenig nachvollziehbar wie der Verlauf im Bereich der Ortschaften Rischenau und Biesterfeld, wo von der bis dahin verfolgten Trasse der 380 kV-Leitung abgewichen und die 500 kV-Leitung östlich um die Orte herumgeführt wird, was zu einer Einkesselung der Ortschaften führen würde.

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