Die ASF-Frauen zusammen mit Dt. Vera Lüpkes am Speckgürtel.

„Hauptsache schön!“, was steckt genau hinter dieser Aussage? Dieser Einladung der Museumsdirektorin Dr. Vera Lüpkes im Weserrenaissance-Museum Schloss Brake auf den Grund. Voran gegangen war dieser Einladung Wochen vorher eine kritische Reaktion der lippischen AsF auf einen Workshop zur Ausstellung des Museums am Weltfrauentag im März 2019 mit o.g. Titel. War es zwar sicherlich ein Anliegen von der engagierten Museumsleitung gewesen, dass sich Besucher kritisch mit diesem Thema auseinandersetzen, so reagierte sie auf die schriftliche Kritik der kommunal politisch engagierten Frauen, indem sie sich mit der Vorsitzenden der lippischen AsF und Landtagsabgeordneten Ellen Stock in Detmold zu einem konstruktiven Meinungsaustausch traf. Schließlich ließ sie es sich auch nicht nehmen, die AsF Lippe zu einem Besuch der Ausstellung inklusive Führung in das Schloss Brake einzuladen.

Dieser Einladung kamen die Kommunalpolikerinnen gerne nach und waren nach der Führung begeistert, von den eigentlich alten dennoch so aktuellen Themen rund um das Thema „Schönheit“. Dass sich die Schönheitsideale immer wieder in den Jahrhunderten verändert haben, zeigt u.a. der so genannte „Speckgürtel“. Denn im Gegensatz zur Gegenwart, galt es in der Renaissance eher als „chic“ bzw. strahlte Reichtum und Wohlstand aus, wenn Mann oder Frau um die Hüften herum mehr Fülle zeigen konnten. Nachgeholfen wurde u.a. mit diesem so genannten Speckgürtel (siehe Bild), den sich die Träger damals unter ihren Gewändern anlegten, um als wohlhabend angesehen werden zu können.

Nach der sehr informativen und abwechslungsreichen Führung durch die Ausstellung waren sich alle Anwesenden einig, dass der ursprüngliche Anlass der Kontaktaufnahme: die schriftliche Kritik über den Inhalt und Titel des Workshops anlässlich des Weltfrauentages, gezeigt hat, dass die Bereitschaft zu einem konstruktivem Meinungsaustausch Missverständnisse ausräumen bzw. sehr interessante Einblicke in die Lebenswelten vergangener Zeitgenossen mit sich und mögliche weitere gemeinsame Veranstaltung bringen kann.

Text und Foto: Meike Kastner/ ASF Lippe.

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