MdE Elmar Brok bei der Firma ISRINGHAUSEN: von links Entwicklungschef Tobias Lüpfert, Bürgermeister Dr. Reiner Austermann, MdE Elmar Brok und ISRI-Finanzchef Torsten Scholder.

MdE Elmar Brok bei der Firma ISRINGHAUSEN: von links Entwicklungschef Tobias Lüpfert, Bürgermeister Dr. Reiner Austermann, MdE Elmar Brok und ISRI-Finanzchef Torsten Scholder.

Anfang der Woche war Elmar Brok, Mitglied des Europäischen Parlamentes und Vorsitzender des Auswärtigen Ausschusses des Parlaments, in der Alte Hansestadt Lemgo. Er machte sich vor Ort ein Bild über die umfangreichen Maßnahmen im Rahmen des Hochwasseraktionsplanes für Lemgo und besuchte die unweit der Bega gelegene Firma ISRINGHAUSEN, Lemgos größten Arbeitgeber und eines der Unternehmen, die bei einem Hochwasser ohne die bereits erfolgen Veränderungen mit betroffen wären. Er ließ sich von Bürgermeister Dr. Reiner Austermann sowie Jürgen Hennigs und Immo Henneberg die Maßnahmen erläutern.

Infolge eines Hochwasserereignisses am 8. Februar 1946 standen weite Teile der Lemgoer Innenstadt und die Flächen des heutigen Gewerbegebietes unter Wasser. Jürgen Hennigs legte dar, dass nach dem vom Land NRW aufgestellten Hochwasseraktionsplan Lemgo bei einem hundertjährigen Hochwasser im Einzugsgebiet der Werre die gefährdetste Stadt sei. Der prognostizierte Schaden belaufe sich nach Schätzungen dabei auf rd. 53 Mio. EUR. Dabei seien noch nicht einmal die Kosten bei Produktionsausfällen im Gewerbegebiet berücksichtigt.

Im Rahmen des Planungsprozesses war es der Stadt Lemgo wichtig, alle betroffenen Bürger, Vereine und Institutionen und sonstige Interessierte frühzeitig in das Projekt einzubinden. Um dies zu erreichen, wurde ein Werkstattverfahren durchgeführt, bei dem sich alle einbringen konnten. Das Ergebnis des Werkstattverfahrens ist im weiteren Planungsprozess umgesetzt worden.

In Verbindung mit den Maßnahmen zum Hochwasserschutz werden auch die Vorgaben der EU- Wasserrahmenrichtlinie umgesetzt. Ziel der EU-Wasserrahmenrichtlinie ist die Erreichung des „Guten Gewässerzustandes“ bis zum Jahr 2027. Um dies zu erreichen, müssen vielfältige strukturelle Maßnahmen an den Gewässern ausgeführt werden. Eine wesentliche Voraussetzung ist die Herstellung der Durchgängigkeit an den Gewässern. Von einem Beispiel hierfür, der an der „Mühle Lindner“ geschaffene Fischaufstiegsanlage machte sich Brok selber ein Bild. An der Neuen Mühle und Langenbrücker Mühle seien zur Schaffung der Durchgängigkeit sogenannte „Sohlgleiten“ geplant, erläuterte Immo Henneberg in diesem Zusammenhang.

Der Ausbau der Bega umfasst eine Gesamtlänge von rd. 5 km und erstreckt sich von der B 238 (Westumgehung) im Bereich der Grevenmarsch bis zum Blomberger Weg. Die Gesamtkosten belaufen sich nach den Kostenschätzungen auf rd. 8,5 Mio. EUR. Die Maßnahme wird durch das Land NRW mit 80 % gefördert. Im Zusammenhang mit einem Gespräch im EU-Parlament in Straßburg hatte vor Beginn der Planungen MdE Elmar Brok dem Lemgoer Bürgermeister wertvolle Hinweise zur Fördersituation gegeben.

Die Maßnahme in Lemgo gliedert sich in drei Planungsabschnitte und sechs Ausbauabschnitte. Der erste Planungsabschnitt mit den zwei Bauabschnitten „Grevenmarsch“ und „Straße an der Bega“ ist im Wesentlichen abgeschlossen In diesem Jahr soll noch mit dem 3. Bauabschnitt zwischen dem „Steinweg“ und der „“Engelbert-Kämpfer-Straße begonnen werden. Die Ausführung der weiteren Bauabschnitte ist für die Jahr 2015 – 2018 vorgesehen. Mit Realisierung der Maßnahme wird die Hochwassergefahr für die Innenstadt von Lemgo und das Gewerbegebiet Grevenmarsch ganz erheblich reduziert und gleichzeitig eine wesentliche Voraussetzung zur Erreichung des „guten Gewässerzustandes „ gem. EU-Wasserrahmenrichtlinie erreicht, so Jürgen Hennigs. Mit den Maßnahmen werde nicht zuletzt auch wieder eine Wahrnehmbarkeit und Zugänglichkeit der Bega erreicht.

In einem Gespräch im neuen Innovationszentrum der Firma ISRINGHAUSEN erläuterten ISRI-Finanzchef Torsten Scholder und Entwicklungschef Tobias Lüpfert die Unternehmensstruktur und die globale Präsenz der AUNDE-Gruppe. Sie gingen auf die Produktvielfalt des Unternehmens und die aktuellen Innovationen ein. Gleichzeitig zeigte sich Torsten Scholder aus Sicht der Firma zufrieden mit den getroffenen Hochwasserschutzmaßnahmen für das Gewerbegebiet. Sie seien nicht nur optisch gelungen, sondern brächten auch ein deutliches Plus an Sicherheit für das Unternehmen.

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