Podiumsgespräch: Timo van Treeck, Professorin Doris Ternes, Dr.’in Doreen Müller und Dr.’in Bettina Jansen-Schulz (von links). Foto: Tobias Schneider, Copyright: Hochschule OWL

Podiumsgespräch: Timo van Treeck, Professorin Doris Ternes, Dr.’in Doreen Müller und Dr.’in Bettina Jansen-Schulz (von links).
Foto: Tobias Schneider, Copyright: Hochschule OWL

Der 2. Diversity-Tag für Hochschulen in NRW fand an der Hochschule OWL stattit for Managing Diversity? Der 2. Diversity-Tag für Hochschulen in NRW fand an der Hochschule OWL statt. Informative Vorträge, praxisnahe Workshops und anregende Gespräche: Mit Erfolg richtete die Hochschule OWL in der letzten Woche den 2. Diversity-Tag für Hochschulen in Nordrhein-Westfalen aus. Bei der Tagung in Lemgo befassten sich die Expertinnen und Experten mit der Frage, wie das sogenannte Diversity-Management in Studium und Lehre nachhaltig gefördert werden kann. Auf dem Programm standen Keynotes, Workshops und eine Podiumsdiskussion. Eingeladen hatte das Institut für Kompetenzentwicklung der Hochschule OWL (KOM).

Das Konzept Diversity (Vielfalt) meint die Anerkennung von verschiedenen Gruppen oder individuellen Eigenschaften eines Menschen innerhalb der Gesellschaft. Diese Vielfalt kennt viele Dimensionen wie Alter, Geschlecht, Religion, Behinderungen, Krankheit, sexuelle Orientierung, Kultur oder Ethnie. Das sogenannte Diversity Management respektiert diese Verschiedenheit nicht nur, sondern hebt sie hervor, versucht sie konstruktiv zu nutzen.

Hochschulpräsident Dr. Oliver Herrmann machte bei der Tagung deutlich, dass ihm die Förderung des Diversity-Managements ein wichtiges Anliegen sei. Die Bedeutung des Themas werde künftig noch zunehmen. „Es ist wichtig, dass die Hochschule OWL sich dieser Herausforderung aktiv stellt.” In diesem Zusammenhang verwies Herrmann unter anderem auf das erfolgreich abgeschlossene Projekt „Perspektive Vielfalt”, mit dem die Gendergerechtigkeit und Familienfreundlichkeit an der Hochschule weiter verbessert werden sollte. „Ein wichtiges Ergebnis war die Zertifizierung zum Audit familiengerechte Hochschule im März 2014“, so Herrmann.

„Gender- und Diversity-Themen werden an der Hochschule OWL zunehmend sichtbar“, bestätigte die Gleichstellungsbeauftragte Dr.’in Meike Seidel-Kehde. So gebe es seit 2013 Gastvorträge zu Gender-Diversity-Themen. In den Studiengängen Elektrotechnik und Technische Informatik sei der Bereich als Wahlpflichtfach integriert. „Ein langfristiges Ziel ist es, das Lehrangebot entsprechend auszuweiten und alle Hochschulebenen für Gender und Diversity zu sensibilisieren.”An Hochschulen spiele Diversity vor dem Hintergrund einer heterogenen Studierendenschaft und einer zunehmenden Internationalisierung der akademischen Ausbildung eine immer größere Rolle, erklärte Dr.’in Anna Orlikowski, wissenschaftliche Mitarbeiterin der Hochschule OWL für Gender und Diversity.

„Die Studierenden bringen unterschiedliche Lernvoraussetzungen und Erwartungshaltungen mit, auf die sich die Lehrenden sowohl bei der inhaltlichen Vermittlung von Fachwissen und der Didaktik einstellen sollten.” Aber auch die Lehrenden selbst seien verschieden im Hinblick auf die Diversitätsaspekte; ferner fungierten sie als Role Models.

Die Fachtagung stand unter dem Titel „Fit for Managing Diversity? – Chancen für Studium und Lehre ergreifen!“ Unter anderem ging es darum, wie sich Gender-Diversity-Kompetenz in der Lehre fördern lässt, wie Diversity didaktisch und inhaltlich in die fachlichen Kontexte Eingang finden kann und welche methodischen Zugänge sich bewährt haben. Die Teilnehmenden erlebten ein vielseitiges Programm. So hielt Dr. ‘in Bettina Jansen-Schulz, Universität Lübeck, einen Vortrag zum Thema „Von der diversityorientierten zur transkulturellen Hochschule – eine Strategievision“.

In einer Podiumsdiskussion sprachen Jansen-Schulz, Professorin Doris Ternes vom KOM der Hochschule OWL, Dr.’in Doreen Müller von der Universität Göttingen und Timo van Treeck von der Fachhochschule Köln über die Herausforderungen von Diversity-Management für die Lehre sowie über den aktuellen Forschungsstand. In den darauf folgenden Workshops konnten die Tagungsteilnehmerinnen und -teilnehmer selbst aktiv werden, über das Thema diskutieren und Fragen zum diversitätsgerechten Lehren und Lernen bearbeiten.

Mit dem Verlauf des Diversity-Tags zeigten sich die Veranstaltenden zufrieden. Die Rückmeldungen seien bisher nur positiv gewesen, freute sich Dr. ‘in Anna Orlikowski. „Wir haben interessante Gespräche geführt und vielfältige Impulse für die weitere Arbeit bekommen. Außerdem bot sich die Möglichkeit, Kontakte zu anderen Hochschulen aus NRW und darüber hinaus zu knüpfen.“

Die Veranstaltung fand in der Reihe „KomDiM zu Gast bei…“ des Zentrums für Kompetenzentwicklung für Diversity Management an Hochschulen in NRW statt. Ziel des Projektes KomDiM der Universität Duisburg-Essen und der Fachhochschule Köln ist es, Diversity Management in Studium und Lehre besser zu verankern. KomDiM wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert.

 

Pressemeldung Hochschule OWL

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