Der Landesverband Lippe hat in der Sitzung der Verbandsversammlung von Dienstag, den 19. Februar 2019, den Entwurf für die Haushaltssatzung 2019 vorgestellt. Es ist der erste Haushalt, der nach den Vorschriften des Neuen Kommunalen Finanzmanagements (NKF) erstellt wurde, denn seit dem 1. Januar 2019 bewegt sich der Landesverband Lippe in einer „neuen Finanzwelt“: Wie geplant, hat er von der Kameralistik auf die Doppische bzw. Kaufmännische Buchführung umgestellt.

Landesverbandskämmerer Peter Gröne stellte den Haushaltsplanentwurf 2019 im Detail vor: „Der Haushalt dieses Jahres hat ein Volumen von rund 22 Mio. Euro, der Gesamtergebnisplan schließt mit einem Fehlbetrag in Höhe von 2,2 Mio. Euro ab. Zum Haushaltsausgleich ist deshalb eine Entnahme aus dem Eigenkapital in Höhe von 2,2 Mio. Euro vorgesehen. Die stringente Fortsetzung des Haushaltskonsolidierungsprozesses ist deshalb weiterhin zwingend notwendig.“

Für das kulturelle Engagement also eigene Einrichtungen, kulturelle Beteiligungen sowie Kulturförderungen wendet der Landesverband Lippe rund 4,3 Mio. Euro auf. „Damit unterstreicht der Landesverband Lippe seine Bedeutung als wichtiger Kulturträger und Kulturförderer in Lippe“, so Gröne. Für investive Maßnahmen insgesamt sind rund 5,2 Mio. Euro veranschlagt. Dazu zählen u. a. Investitionen in die Domäne Brake, die Erlebniswelt am Hermannsdenkmal und Burg Blomberg. Diese Maßnahmen sollen über Kredite finanziert werden.

Gröne verwies darauf, dass der Entwurf für die Haushaltssatzung 2019 keine Eröffnungsbilanz beinhaltet: „Ich rechne damit, dass wir frühestens 2020 die Eröffnungsbilanz des Landesverbandes Lippe vorlegen können.“ Dies sei auf die außergewöhnlichen Immobilien des Landesverbandes zurückzuführen: „Ihre Bewertung ist sehr aufwendig und nimmt viel Zeit in Anspruch. Gebäude wie das Schloss Brake, die Burg Sternberg oder die Landesbibliothek können nicht nach gängigen Regeln und Maßstäben bewertet werden“, begründet Gröne.

Der Landesverband Lippe arbeitet bei der Bewertung seiner Immobilien beispielsweise eng mit dem Gutachterausschuss des Kreises Lippe und der Gemeindeprüfungsanstalt NRW zusammen. Seit dem 1. Januar 2019, befindet sich der Landesverband Lippe im Umstellungsprozess auf die neue Finanz -software. Zahlreiche Herausforderungen sind damit verbunden. „Wir müssen nicht nur den Hebel von ‚kameraler Haushaltsführung‘ auf ‚doppische Haushaltsführung‘ umlegen.

Der Landesverband Lippe musste auch aus der Verwaltung des Landesamtes für Finanzen entlassen werden und die Voraussetzungen für die Buch- und Kassenführung im eigenen Haus schaffen“, erläuterte Gröne. „In einer recht kleinen Verwaltung, wie der des Landes-Verbandes Lippe ist dies ein enormer Kraftakt, den wir dank des außerordentlichen Engagements der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bewältigen werden“, hob Gröne hervor.

 

Hintergrundinformation:
Der Landesverband Lippe ist Sachwalter des Vermögens des ehemaligen Landes Lippe. Er versteht sich als moderner Dienstleister für die rund 350.000 Menschen in Lippe. Seine Kernaufgabe ist die Finanzierung seiner Kultur- und Bildungseinrichtungen sowie die Förderung der kulturellen Vielfalt in Lippe. Eine weitere Kernaufgabe ist der Erhalt des ihm übertragenen Vermögens. Der Landesverband Lippe setzt sich darüber hinaus für Natur- und Denkmalschutz sowie für die Förderung des Tourismus in Lippe ein.

Zu den bedeutenden Einrichtungen und Vermögenswerten des Landesverbandes Lippe zählen: das Hermannsdenkmal mit der Waldbühne, die Externsteine, das Lippische Landesmuseum Detmold, die Lippische Landesbibliothek Detmold, das Weserrenaissance-Museum Schloss Brake, die Lippische Kulturagentur, die Burg Sternberg, Denkmäler, Immobilien und Domänen, rund 15.700 Hektar naturnah und nachhaltig bewirtschafteter Wald sowie rund 3.300 Hektar landwirtschaftliche Flächen. Infos unter www.landesverband-lippe.de.

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