Der TBV Lemgo muss die Reise nach Kiel zum Pokalspiel am Dienstag, den 21. Oktober 2014, um 19.30 Uhr mit extrem dezimiertem Kader antreten. Gleich sechs Stammkräfte fehlen verletzungs- oder krankheitsbedingt: Neben Benjamin Herth (Anriss der Bauchmuskulatur) und Arjan Haenen (Kapselverletzung am Sprunggelenk) kommt am Dienstag ein Einsatz von Hendrik Pekeler und Rolf Hermann, die sich am Samstag beide noch in den Dienst der Mannschaft stellten, aufgrund einer schweren bakteriellen Virusinfektion nicht in Frage. Hinzu kommen die neuen Verletzungen von Patrick Zieker und Finn Lemke aus dem Heimspiel gegen Magdeburg. Rückraumspieler Finn Lemke hat sich eine Verletzung am Außenband im Fuß zugezogen und fällt drei bis vier Wochen aus. Der 20-jährige Zieker hat aus einem Zweikampf mit Robert Weber eine Sehnenverletzung am kleinen Finger der Wurfhand davongetragen und klagt außerdem über Adduktorenprobleme.
Weil sich die Spieler aus dem erweiterten Bundesliga-Kader mit den Lemgo Youngsters selbst für den Pokalwettbewerb qualifiziert und bereits ein Spiel gegen den TuS N-Lübbecke absolviert haben, sind diese nicht spielberechtigt. TBV-Trainer Niels Pfannenschmidt muss deshalb auf A-Jugendliche zurückgreifen. Rückraumspieler Sönke Brass und Kreisläufer Alexander Engelhardt sowie Robin Hübscher, Neuzugang der Lemgo Youngsters, springen ein und wollen den Profis über die arge Personalnot hinweg helfen. „Das ist schon dramatisch, so viele Ausfälle on top zu der schwierigen Situation in der Bundesliga. Wir müssen jetzt einfach sehen, dass wir bestmöglich durchkommen“, kommentierte Pfannenschmidt die prekäre Lage.
Durch den 45:19-Kantersieg gegen den SV Langenweddingen hatte sich der TBV am 20. August ohne Mühe für die 2. Runde im DHB-Pokal qualifiziert, deren Paarungen nur wenige Tage später ausgelost wurden. Schon als vierte Kugel zogen Andreas Wäschenbach (Spielleiter der DKB Handball-Bundesliga) und „Glücksfee“ Henning Fritz das Team von Niels Pfannenschmidt, dem mit dem THW Kiel ausgerechnet der amtierende Deutsche Meister zugelost wurde. Frisch waren an diesem Tag noch die Erinnerungen an den erfolgreichen Saisonauftakt gegen die Zebras, die der TBV am 1. Spieltag der DKB Handball-Bundesliga mit 27:21 bezwang.
Für den Rekordmeister aus Kiel kamen die 4:4 Punkte zum Saisonauftakt nach zwei Niederlagen eben gegen Lemgo und auch gegen Balingen einem Fehlstart gleich. Nach sechs Siegen in Folge, davon vier mit mindestens acht Toren Unterschied, hat der THW jedoch längst wieder in die Spur gefunden, sodass die Lemgoer am Dienstagabend in der Kieler Sparkassen-Arena die schwerste Aufgabe der 2. Pokalrunde bevorsteht, zumal die Zebras noch eine Rechnung mit dem jüngsten Team der Liga offen haben. Zwar fehlen den Gastgebern mit Filip Jicha, Rasmus Lauge und Aron Palmarsson ebenfalls drei Leistungsträger, was der THW angesichts seiner Breite im Kader aber kompensieren kann. Geleitet wird die Partie vom Schiedsrichtergespann Colin Hartmann/Stefan Schneider.
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