Hochschule-Lemgo

Die Mitglieder der Promotionskommission mit dem Doktoranden unmittelbar nach der Doktorprüfung in Paderborn (v. l.): Professor Jürgen Gausemeier, Professor Franz-Josef Villmer, Philippe Herbst, Professor Dietmar Zimmer, Dr. Roman Dumitrescu, Professor Ansgar Trächtler (Vorsitzender). Foto: Heinz-Nixdorf-Institut

Der in Göttingen geborene Wissenschaftler studierte ab 2004 an der Hochschule OWL. Zunächst wählte er das Fach „Holztechnik“, welches er als Diplomingenieur abschloss. Es folgte eine Anstellung beim Bielefelder Unternehmen MöllerTech Engineering, bei dem Philippe Herbst zunächst als Konzeptentwickler und dann als Projektleiter in der Produkt- und Prozessentwicklung tätig war. Inzwischen ist er Programm-Manager.  Berufsbegleitend studierte der Bielefelder den Masterstudiengang „Produktionsmanagement“ an der Hochschule OWL. Sein akademischer Grad wurde ihm im Februar 2010 verliehen.

Die darauffolgende Doktorarbeit „Methode und Anwendung eines parametrischen Kostenmodells zur frühzeitigen Vorhersage der Produktentstehungskosten“ schrieb Herbst im Rahmen eines kooperativen Promotionsverfahrens zwischen der Universität Paderborn und der Hochschule OWL. Die Promotion sei das Ergebnis seiner wissenschaftlichen Arbeit und der Anknüpfungspunkte und Erfahrungen, die er im Rahmen seiner beruflichen Tätigkeit habe sammeln können, so der Promovend. Wissenschaftlich betreut wurde er von Professor Jürgen Gausemeier und Professor Detmar Zimmer aus Paderborn sowie von Professor Franz-Josef Villmer von der Hochschule Ostwestfalen-Lippe.

Philippe Herbst hat in seiner Dissertation eine Methode zur Kostenermittlung für Produktentstehungsvorhaben erarbeitet. Die Vorgehensweise basiert auf der parametrischen Modellbildung und ermöglicht es, auf Grundlage entwicklungsspezifischer Einflussgrößen auf die potenziellen Kosten zu schließen. Die Unsicherheiten und das Informationsdefizit, die in frühen Phasen der Produktentstehung vorherrschen, werden mittels einer stochastischen Ergebnissimulation abgebildet. Anhand einer Kostenverteilungsfunktion wird den Anwenderinnen und Anwendern der Methode aufgezeigt, wie verlässlich das Ergebnis der Kostenermittlung ist und mit welcher Wahrscheinlichkeit bestimmte Ergebniswerte eintreten können. Der systematische Ablauf der Kostenmodellerstellung und -anwendung wird mit Hilfe eines realen Fallbeispiels nachgewiesen und erläutert.

Mit seiner Arbeit habe Herbst einen wertvollen Beitrag zur Steigerung der Planungssicherheit und frühzeitigen Bewertung von Entwicklungsprojekten geleistet,  erklärt Professor Jürgen Gausemeier im Geleitwort für die Promotion. Die Methode zeichne sich durch ihre Relevanz und Praxistauglichkeit aus und stelle somit einen wichtigen Baustein für die Geschäftsplanung von neuen Produkten dar. „Ich gratuliere Herrn Herbst zu der gelungenen Doktorarbeit, die auch eine Bestätigung für die gute Zusammenarbeit zwischen den beiden Hochschulen ist“, so Professor Franz-Josef Villmer.

In Deutschland besitzen Fachhochschulen wie die Hochschule OWL kein Promotionsrecht. Studierende, die nach dem Masterstudium an der Hochschule OWL auch dort promovieren wollen, suchen daher in der Regel den Weg über eine Kooperation mit einer Universität. Zurzeit schreiben an der Hochschule OWL etwa 50 Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler kooperativ an ihrer Doktorarbeit.

Pressemeldung (Text & Bild) Hochschule OWL

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