Im Therapeutischen Zentrum gab es Informationen zur medizinischen Versorgung von Menschen mit Behinderungen, v.l, Walter Kern, Pascal Wirth, Claudia Middendorf, Professor Dr. Frank Dieckbreder und Barbara Mild.

Claudia Middendorf ist Beauftragte der Landesregierung für Menschen mit Behinderung sowie für Patientinnen und Patienten in Nordrhein-Westfalen. Kürzlich hat die Sozialpolitikerin die Stiftung Eben-Ezer besucht und sich mit dem Vorstand, Leitenden Mitarbeiter*innen und Klient*innen ausgetauscht Sie wurde begleitet von Walter Kern, Vorsitzender des Vereins Freunde der Stiftung Eben-Ezer und ihrem Referenten Pascal Wirth.

In der Behindertenhilfe ist viel in Bewegung durch das Bundesteilhabegesetz, das in seiner nächsten Stufe Anfang 2020 in Kraft tritt. Dessen Chancen, aber auch Probleme bei der Umsetzung waren ebenso Thema wie Teilhabe an der Arbeitswelt, gute medizinische und therapeutische Versorgung sowie Teilhabe am kulturellen und öffentlichen Leben. Claudia Middendorf nahm sich einen ganzen Tag lang Zeit und besuchte eeWerk, die Topehlen-Schule, das Therapeutische Zentrum, das Café Vielfalt und die Wohnanlage in der Detmolder Gutenbergstraße.

Im Therapeutischen Zentrum zeigte Bärbel Schneider die Klinische Abteilung, die von ihr geleitet wird. Medizinische Versorgung für Menschen mit Behinderungen im ländlichen Raum zukunftsfähig zu gestalten: Das sei auch für Eben-Ezer eine große Herausforderung, so Professor Dr. Frank Dieckbreder, Leiter des Medizinisch Therapeutischen Psychologischen Bereichs der Stiftung. Im Café Vielfalt berichtete Rebecca Pütz über das Projekt Sozialraumlotsen, das sie zusammen mit Eben-Ezer, der Lebenshilfe und der Stadt Lemgo vorantreibt.

Durch die Aktion Mensch gefördert, bildet sie Menschen mit Behinderungen aus, damit diese andere begleiten und motivieren können, ihre Freizeit aktiv zu gestalten. Barrierefreiheit spielt im Café Vielfalt in jeder Beziehung eine große Rolle. Überall im öffentlichen Raum sollte das so sein, so Claudia Middendorf. Sie bekräftigte ihr Engagement für die Überzeugungsarbeit in Unternehmen, sich mehr auf behinderte Menschen einzulassen. Hier seien auch die IHKs und Handwerkskammern gefordert, Unterstützung zu leisten, dafür setze sie sich aktiv ein.

Bei eeWerk traf sie in der Montage und Tischlerei Beschäftigte. Hier und auch bei der Stipp-Visite in der Topehlen-Schule war Unterstützte Kommunikation ein Thema. Am Nachmittag besuchten Claudia Middendorf und ihr Referent Pascal Wirth sowie Walter Kern in Detmold Klient*innen, die großen Hilfebedarf haben und intensiv ambulant betreut werden. Etliche leben das erste Mal in ihrem Leben in eigenen Wohnungen. „Sie blühen auf. Wir können feststellen, dass viele umgänglicher werden als es in den größeren Wohneinheiten der Fall war“, erläuterte Regionalleiterin Madlen Engelhardt.

„Ich besuche sehr viele Einrichtungen“, sagte Claudia Middendorf: „Inzwischen habe ich schon beim Reinkommen ein Gefühl dafür, ob sich die Menschen an diesem Ort wohlfühlen.“ Alle Menschen, die Claudia Middendorf in Eben-Ezer traf, haben sich dank ihrer warmherzigen Aufmerksamkeit und Offenheit für die vielfältigen Betätigungsfelder und Herausforderungen Eben-Ezers offenkundig besonders wohl gefühlt.

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