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Verbandsvorsteherin Anke Peithmann im Gespräch mit Dr. Michael Zelle (l.) und PD Dr. Heiner Borggrefe (r.) vor einem Porträt Heinrich von Bandels, von Anselm Feuerbach (Öl auf Leinwand, o. J.), das das Lippische Landesmuseum 2014 von Irmgard von Bandel geerbt hat. Im Bild außerdem eine Kommode aus des Besitz Ernst von Bandels (verschiedene Holzarten, Oberitalien, 1. Hälfte 19. Jh.). (Foto: Landesverband Lippe)

Welche Bedeutung haben das Lippische Landesmuseum Detmold und das Weserrenaissance-Museum Schloss Brake für Lippe? Welch wertvolle Arbeit leisten sie für die Gesellschaft, wie ist ihr Erfolg zu messen? – Diese Fragen will der Landesverband Lippe künftig regelmäßig der Öffentlichkeit beantworten: Beide Einrichtungen werden jährlich Leistungsberichte vorlegen. In der gestrigen
Sitzung des Kulturausschusses des Landesverbandes Lippe haben PD Dr. Heiner Borggrefe als stellv.
Direktor des Weserrenaissance-Museums und Dr. Michael Zelle als Direktor des Lippischen Landesmuseums ihre Leistungsberichte für 2014 präsentiert.

„Wir wollen mit den Berichten mehr Transparenz schaffen – für die politischen Gremien des Landesverbandes Lippe wie auch für die interessierte Öffentlichkeit in Lippe“, erläuterte Verbandsvorsteherin Anke Peithmann. Zugleich werden die Besonderheiten beider Museen – ihre spezifischen Profile, ihre individuellen Leistungen – herausgestellt. „Anhand der Berichte wird deutlich, dass der Erfolg unserer Museen nicht allein an Besucherzahlen zu messen ist: Ein großer Anteil ihrer Arbeit liegt in der wissenschaftlichen Forschung und im Sammeln, Aufbereiten und Bewahren historischer Kulturgüter“, betonte Peithmann. Damit leisteten beide Museen einen herausragenden Beitrag für den Erhalt des kulturellen Erbes: „Dieser Beitrag kann nicht hoch genug bewertet werden – er wird von Museumsfachleuten zu Recht als ein äußerst wichtiges Kriterium für die Qualität eines Museums angesehen“, so Peithmann. „Die Leistungsberichte sind somit auch ein eindrucksvoller Beleg für die Qualität unserer beiden Museen.“

Für das Weserrenaissance-Museum kann Borggrefe im Leistungsbericht eine äußerst erfreulich Bilanz
ziehen: „Wir haben von 2013 zu 2014 eine Steigerung der Besucherzahlen um 47% verzeichnet.“ Grund
dafür seien die sehr gut besuchten Open-Air-Veranstaltungen im Sommer. „Das bestätigt, dass wir mit
unserem Zukunftskonzept ‚Forum Frühe Neuzeit‘, mit dem wir uns viel stärker öffnen wollen, richtig liegen“, so Borggrefe. Dass die Arbeit des Museums geschätzt wird, sei auch an der finanziellen Unterstützungen abzumessen, die das Museum zweckgebunden von Privatpersonen, dem Förderkreis Kultur, regionalen Wirtschaftunternehmen, verschiedenen Stiftungen, dem Kulturministerium, dem Bauministerium, dem Bund und anderen erhalten hat. „Rechnet man die Zuschüsse zum Umbau dazu, kommen wir auf eine Gesamtsumme von 1.635.000 Euro eingeworbenen Drittmitteln.“

Das Lippische Landesmuseum ist froh, dass im letzten Jahr mit seinen drei in die USA ausgeliehenen
Mumien seine internationalen Stars nach Detmold zurückgekehrt sind. „Im Rahmen der Sonderausstellung ‚Leben und Tod im Alten Peru‘ haben wir sie der Öffentlichkeit mit vielen weiteren, faszinierenden Objekten präsentiert und auch zahlreiche internationale Besucher angezogen“, erläutert Zelle. Das renommierte Herz- und Diabeteszentrum Bad Oeynhausen hat die Kindermumie, das „Detmold Child“, mit modernster medizinischer Technik untersucht und wie bei einem lebenden Menschen ein komplexes Krankheitsbild ermittelt.

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