070618EichenprozessionsspinDer Eichen- oder auch Birken-Prozessionsspinner ist in Mitteleuropa weit verbreitet. Durch die Massenvermehrung der Raupe ist auch Nordrhein-Westfalen stark betroffen. Obwohl die Raupe natürlich nicht das ganze Jahr aktiv ist, ist doch auch der Kokon der später übrig bleibt gefährlich. Auch von den Bäumen herabgefallene Nester bergen Gefahren für Kinder und Hunde.
Grund für die Gefährdung sind die Brennhaare der Raupen, die sehr schnell abbrechen und bei Mensch und Tier Raupendermatitis auslösen können. Dies ist eine sehr schmerzhafte Reizung der Haut und Schleimhäute. Die Haare können schon durch eine Leichte Briese sehr weit in der Umgebung verteilt werden. Sie dringen durch die Kleidung und setzten sich mit kleinen Häckchen auf der Haut fest. Durch Einatmen befallen die Brennhaare auch die Schleimhäute.
Selbst wenn sich die Raupe verpuppt hat und die leeren Puppen im Nest (Gespinste) zurückbleiben sind die Haare für Mensch und Tier gefährlich. Auch Nester, die auf dem Boden liegen bergen Gefahren für Hunde oder andere Tiere die durch den Wald streifen und neugierig an den Nestern riechen.
Auf der Haut zeigen sich als Reaktion auf das Nesselgift, Thaumetopoein, Kontakt-Urtikaria (Quaddeln), Dermatitis (Hautentzündung) oder auch anhaltende Papeln (Knötchen), die an Insektenreaktionen erinnern. Werden die Haare eingeatmet, können sie zu schwerer Bronchitis, schmerzhaftem Husten und Asthma führen. Begleitend zu den beschriebenen Beschwerden können Symptome wie Schwindel, Fieber, Müdigkeit und Bindehautentzündung auftreten. In extremen Fällen können die Betroffenen allergische Schockreaktionen zeigen. Die Hauterkrankungen halten unbehandelt bis zu zwei Wochen an
Als Behandlung werden Kortisonspräperate in Form von Salben oder Mundsprays verordnet. Es empfiehlt sich, auf jeden Fall einen Arzt aufzusuchen. Sollten Sie in ihrer Nähe ein Nest des Birken-, Buchen-, oder Fichten-Prozessionsspinners auffallen, alarmieren Sie die Feuerwehr oder den Kammerjäger, die das Nest entfernen. Nähern Sie sich dem Nest nur mit Atemschutz Handschuhen und Schutzanzügen. Vermeiden Sie es die Nester und Raupen zu berühren. Falls Sie dennoch mit den Haaren in Berührung gekommen sind, wechseln Sie die Kleidung, ein ausgiebiges Duschbad mit gründlicher Haarreinigung sind dann ebenfalls unabdingbar.

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