Film-Cover Quelle: http://www.fbw-filmbewertung.com/

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Die Firma Bogenschütz und Söhne ist ein alteingesessenes schwäbisches Familienunternehmen. Doch seit geraumer Zeit bröckelt die Auftragslage. Und während Seniorchef Paul Bogenschütz immer noch fest an alten Traditionen festhält, versucht Juniorchef Michael Bogenschütz alles, um die Firma vor dem Bankrott zu retten, selbst wenn das bedeuten sollte, seine eigene Existenz aufs Spiel zu setzen und in zähe Verhandlungen mit den Chinesen zu treten. Doch nur, wenn die gesamte Familie an einem Strang zieht, kann die Firma in Hechingen auch zum „Global Player“ werden.

Das Thema des Films könnte aktueller nicht sein. Kleine Firmen, die von großen Konzernhaien geschluckt werden, dazu alte Unternehmensphilosophien, die neuen weichen müssen. Regisseur Hannes Stöhr nutzt diesen Hintergrund für seine tragische Komödie rund um die Familie Bogenschütz. Walter Schultheiß verkörpert die Generation der Gründer auf eine wunderbar bärbeißige und trotzige Art und Weise. Man spürt, dass es ihm um mehr geht als nur um den Kampf gegen die „Jungspunde“, für die seine Kinder, allen voran Christoph Bach als Michael, stehen.

Die Erhaltung des Lebenswerkes ist eine tief tragische Komponente des Films. Doch auch der Humor kommt nicht zu kurz. Fast schon absurd wirken die zählen Verhandlungen mit den chinesischen Großinvestoren, wenn Maultasche auf Essstäbchen trifft. Zusammen mit einem typisch schwäbischem Dialogwitz, einem wunderbaren Setting zwischen verträumtem Landleben und asiatischer Kühle sowie authentischen Figuren mit Ecken und Kanten wird aus dem Film mit regionalem Touch eine Zustandsbeschreibung der allgemeinen Wirtschaftssituation. Charme und Tiefgang in einem.

 

FBW-Pressetext

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