Quartett

Sebastian Kausch, Mario Vela, Anne Christin Franke und Ingrid Krah

Die „10“ für das Lehrerkonzert der Musikschule

Oder auch die „Eins“ wenn man an Schulnoten denkt, für das hervorragende Konzert der Lehrkräfte der Musikschule Lemgo. Mit einem fantastisch gespielten, abwechslungs- und äußerst lehrreichen Programm stellten sich die Musikschullehrkräfte selber am vergangenen Samstag dem interessierten Publikum vor und ergänzten damit den Reigen an Schüler-Konzerten und Events, die in diesem 50. Jubiläumsjahr bereits gelaufen sind. 10 sind es inzwischen geworden, vom Neujahrskonzert über den Tag der offenen Tür bis hin zum Festakt im Juni, allesamt sehr unterschiedlich vom Programm – Ziel war es, für jeden Monat eine Veranstaltung zu machen. Das wird (abgesehen vom Dezember) auch noch klappen, da in drei Wochen, am Samstag, den 22. November um 17 Uhr das alljährliche Ensemblekonzert stattfinden, und damit das Jubiläumsjahr beendet sein wird.

Schulleiter Florian Altenhein begrüßte in der herbstlich geschmückten, ungewöhnlich aufgebauten Aula der Wallschule – das Publikum im Halbkreis um ein Cembalo herum – und führte durch die erste Hälfte des Programms, das von Mario Vela am Cembalo erst einmal in die Renaissancezeit entführte. Sein Beitrag waren 6 kurze, aber sehr wirkungsvolle Stücke zB von Frescobaldi, Byrd oder Purcell und zum Abschluß vom Interpreten selbst. Bei allen Stücken wurden die unterschiedlichen Klangfarben und Nuancen des Cembalos stimmig eingesetzt (und gut erläutert) und mit dem minimalistisch inspirierten Divertimento von Vela selbst hat er den Bogen in die moderne Zeit gespannt, was beim Publikum sehr gut ankam. Danach zeigte Valeria Feher mit zwei Sätzen aus Bachs d-Moll Partita II, wie anspruchsvolle Solowerke der Barockliteratur heute klingen.

Vor der Pause spielte ein Quartett mit zwei Querflöten (Ingrid Krah und Anne Christin Franke), Altflöte (Sebastian Kausch) und Cembalo (Mario Vela) zwei Sätze aus Telemanns Quartett d-Moll und brachte damit richtig lockere Stimmung in den Saal. Barockmusik vom Feinsten, melodiös, schön instrumentiert und virtuos dargeboten, hatte sich das Quartett hoffentlich nicht nur für dieses eine Konzert gebildet. In der Pause bot der Förderverein Getränke und leichte Snacks, was vom Publikum sehr wohlwollend und gerne angenommen wurde.

Mit einem Allegro von Vivaldi, in der für den Komponisten eher ungewöhnlichen Besetzung Trompete und Klavier, führte Günter Bahr, begleitet von Yasuo Kimura, das Programm weiter und zeigte sich von seiner besten trompeterischen Seite. Sehr zum Schmunzeln regte das nachfolgende Stück an, einer Reihe von Variationen im Stile berühmterKomponisten über den Schlager „Was machst du mit dem Knie lieber Hans“ – geschrieben von Karl Pillney. Helene Oster und Yasuo Kimura verschmolzen am Flügel zu einem Klangkörper und hauchten den beschriebenen Komponisten neues Leben ein.

Mit einem Satz aus Mauro Giulianis „Großer Sonate für Gitarre und Violine“ op.85 brachten die beiden Musiker Anna Scherzer (Violine) und Juri Siebenrock (Gitarre) noch ein klassisches Highlight in das Konzert mit ein, das ebenfalls mit viel Applaus gewürdigt wurde. Die sehr schöne Kombination aus Zupf- und Streicherklang kam hier vor äußerst aufmerksamem Publikum sehr gut zur Geltung. Den Abschluß machte das Jazztrio Günter Bahr (Flügelhorn), Mario Vela (Klavier) und Florian Altenhein (Schlagzeug) mit drei wunderschönen Standards der Jazzmusik – Bluesette, Angel Eyes und Lullaby of Birdland, letzteres gleichsam als Schlaflied ein passendes Ende eines tollen Lehrerkonzertes, das gerne im nächsten Jahr eine Neuauflage erleben darf. Das hier Gebotene zeigte eindrücklich, mit welcher Musikalität und Spielfreude die Lehrkräfte selbst musizieren und welch Gewinn es ist, diese Lehrkräfte für seine Kinder an der Musikschule Lemgo zu wissen.

Dafür die „10“.

  • Konzerthinweis : Samstag, den 22. November, 17 Uhr Aula der Wallschule, Ensemblekonzert

 

Duo

Anna Scherzer und Juri Siebenrock

 

 

 

 

 

 

Pressemeldung Stadt Lemgo

 

«« vorheriger Beitrag: Finanzbranche trommelt zur Unterschrift. Vorsicht Winterschlussverkauf | nächster Beitrag: Ministerin Ute Schäfer besucht die Städtische Galerie Eichenmüllerhaus »»