Informierten die Bürgermeister, Ortsvorsteher und Ortsbürgermeister der lippischen Kommunen: (v.l.) Timo Wilke (Geschäftsführer der Sewikom), Dr. Stefan Ostrau (Leitzielverantwortlicher Digitalisierung Kreis Lippe), Ulrich Stephanides (Breitbandkoordinator Kreis Lippe), Landrat Dr. Axel Lehmann, André Gronemeier (Breitbandkoordinator Stadt Detmold). Foto: Kreis Lippe.

„Der Breitbandausbau in den lippischen Dörfern und den Gewerbegebieten ist auf einem guten Weg. Bis Anfang 2021 werden über 500 zusätzliche Kilometer Glasfaserkabel die Versorgung mit schnellem Internet deutlich verbessern“. Diese gute Nachricht teilte Landrat Dr. Axel Lehmann zahlreichen Bürgermeistern, Ortsvorstehern und Ortsbürgermeistern mit. Sie folgten seiner Einladung für einen Austausch über den aktuellen Stand des Ausbaus und über das Zukunftsthema Digitalisierung.

An der Spitze der Kommunen sind sie im Kreis Lippe die Multiplikatoren vor Ort. Die Menschen kontaktieren sie mit Sorgen, Nöten oder auch Ideen, um an den Problemen, Herausforderungen und Zukunftsthemen für das Dorf, die Gemeinde oder die Stadt zu arbeiten. Der Ausbau eines leistungsfähigen Breitbandnetzes ist nur die physische Voraussetzung für neue Aufgaben. „Der Breitbandausbau ist fest verankert im Zukunftskonzept Lippe 2025:

Er ist wichtig für die infrastrukturelle Entwicklung des Kreises Lippe, für die Daseinsvorsorge und entscheidend dafür, dass die Lipper nicht abgehängt werden von der Gigabitgesellschaft“, erklärte Landrat Dr. Lehmann. Seit dem Jahreswechsel 2018/19 wird von Südosten nach Nordwesten ausgebaut. Dabei werden Leerrohre für das Glasfaserkabel verlegt. Sowohl durch klassischen Tiefbau, indem Rohre in Gräben eingelegt werden, aber auch durch eine Pflugtechnik.

Der Pflug öffnet erst die Grasnarbe, um direkt das Leerrohr unter die Erde zu bringen. Damit sind die Grundlagen geschaffen: Das Glasfaserkabel wird in die Rohre verlegt und vor der Inbetriebnahme angeschlossen sowie das Netz konfiguriert. Das Erfolgsrezept für diesen mit rund 27 Millionen Euro geförderten Breitbandausbau ist ein kooperatives Vorgehen: Der Kreis Lippe koordiniert zusammen mit der Stadt Detmold sowie der IHK Lippe zu Detmold den kreisweiten Breitbandausbau.

Timo Wilke, Geschäftsführer der Sewikom, die aktuell den Breitbandausbau im Kreis Lippe umsetzt, stellte die Ausbauplanung vor. Zudem informierte er über die Möglichkeiten, in weiteren Bereichen höhere Bandbreiten zu erreichen – begleitend zum Ausbau in geförderten Gebieten. Denn entscheiden sich mehrere Eigentümer aus einem Gebiet für einen Breitbandanschluss, baut die Sewikom eigenwirtschaftlich auch dort aus.

So könnten noch mehr Haushalte profitieren. Zusätzlich zu den tausenden Haushalten und allen großen Gewerbegebieten, die durch den geförderten Ausbau höhere Bandbreiten erhalten. Bis Anfang 2021 werden 90 Prozent der Lipperinnen und Lipper Übertragungsraten von 50 Mbit/s und mehr haben. Für die übrigen Haushalte ist ein weiteres Förderverfahren in Planung.

Nicht nur Unternehmen und Privathaushalte, sondern auch alle Fachbereiche der Kreisverwaltung und die Verwaltungen in Lippe fordert die Digitalisierung in absehbarer Zeit in unterschiedlicher Intensität. Daher engagieren sich parallel zum Breitbandausbau viele Akteure in der Region mit Digitalisierungs-Maßnahmen. Für den Kreis Lippe liegt hier eine Chance, sich als Moderator des digitalen Wandels zu etablieren und im Sinne der Digitalisierung die Projekte zu vernetzen:

Das Innovationszentrum Dörentrup, Lemgo digital, die Innovationcampusse in Lemgo und Detmold sowie die Projekte der REGIONALE 2022 und der digitalen Modellregion Paderborn. Der Kreis ist momentan dabei, eine Digitalisierungsstrategie zu erarbeiten, die in der zweiten Jahreshälfte vorgelegt wird, so Dr. Stefan Ostrau, verantwortlich für das Leitziel Digitalisierung beim Kreis Lippe. Diese beschreibt zukunftsweisende Projekte erstmals im strategischen Zusammenhang. Die Digitalisierung wird auf diese Weise greifbar gemacht.

Zusätzlich will der Kreis Lippe den Bürger- und Unternehmensservice ausbauen und neue digitale Angebote in der Verwaltung schaffen. Das Online-Zugangsgesetz sieht vor, alle Verwaltungsleistungen bis 2022 online anzubieten. Etwa 575 Verwaltungsleistungen – über 50 Lebens- und Geschäftslagen in 14 Themenfeldern – sollen in den nächsten Jahren digital und damit prozessgesteuert umgesetzt werden. „Der Breitbandausbau ist das Rückgrat, die inhaltliche Ausgestaltung der Digitalisierung ist unsere gemeinsame Aufgabe“, resümiert Landrat Dr. Axel Lehmann.

 

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