Landesverband-LippeBedeutende Neuzugänge in der Ausstellung Arminius, Thusnelda und die Schlacht im Teutoburger Wald. Zwei Gemälde bereichern die Sammlung. Die Lippische Museumsgesellschaft finanzierte den Ankauf der Kunstwerke.
Detmold, 12. Mai 2014. Das Lippische Landesmuseum zeigt deutschlandweit die umfassendste Sammlung zu der Rezeptionsgeschichte der Schlacht im Teutoburger Wald. Mit Unterstützung der Lippischen Museumsgesellschaft konnte diese um zwei neue Gemälde erweitert werden.

Sie sind eine wichtige Ergänzung für die Ausstellung Arminius, Thusnelda und die Schlacht im Teutoburger. Franz Schröders „Schlacht im Teutoburger Wald“ ist ein wichtiger Beleg zur Popularität des Themas in der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts. „Das Bild spiegelt den Zeitgeist wieder. Im Zuge der Gründung des Deutschen Reiches entstanden zahlreiche Bilder mit verklärten Motiven rund um den wiederentdeckten Nationalhelden Arminius“, erläutert Museumsdirektor Dr. Michael Zelle.

Das Gemälde „Germania es kommt dein Tag“ des völkischen Dichters, Schriftstellers und Malers Ludwig Fahrenkrog, entstand nach dem Ersten Weltkrieg. Geprägt von dem, als schmachvoll empfundenen, Versailler Vertrag, malt Fahrenkrog „Germania“, die Verkörperung Deutschlands. Die in Ketten gelegte Germania kniet vor Arminius, dem Helden, der Deutschland zu alter Stärke führen soll.

„Fahrenkrog sprach mit seinem Gemälde vor allem Rechtskonservative und völkische Gesellschaftskreise an. Die Popularität dieses Bildes lässt sich an zahlreichen Postkarten mit diesem Motiv ablesen“ erklärt Zelle. Das aus heutiger Sicht martialisch wirkende Gemälde ist ein Spiegelbild der vorherrschenden Überzeugung der Nachkriegszeit. „In der Zeit nach dem Ersten Weltkrieg wurden weder die Verträge von Versailles, noch die Tatsache dass Deutschland den Krieg militärisch verloren hatte, akzeptiert. Es gab eine Sehnsucht nach Stärke und Heldentum, die sich in Kunstwerken jener Zeit wiederfindet“, so Zelle.

Der Vorsitzende der Lippischen Museumsgesellschaft, Andreas Trotz, betont: „Die Museumsgesellschaft fördert das Landesmuseum schon seit vielen Jahren. Die Sammlung Arminius, Thusnelda und die Schlacht im Teutoburger Wald ist etwas ganz besonderes. Ich freue mich, dass diese Neuzugänge die Ausstellung so gut ergänzen.“

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