Das morgige Auswärtsspiel bei den Rhein-Neckar Löwen kann man als das schwerste der Saison, andererseits aber auch eines der leichteren bezeichnen, je nachdem, aus welcher Perspektive man es betrachtet. Schwer deshalb, weil es zum aktuellen Tabellenführer und Deutschen Meister geht, leicht, weil die Erwartungen nicht so groß sind und die Favoritenrolle nach Meinung vieler klar verteilt ist.

Nichts desto trotz will der TBV Lemgo den Kampf aufnehmen und sich mit einer guten Leistung zum Start der Bundesligaspiele 2018 präsentieren. Die Voraussetzungen könnten allerdings besser sein. Robin Hübscher hat sich bei seinem Einsatz für die Lemgo Youngsters am letzten Freitag eine Wunde an der Hand zugezogen, die genäht werden musste. Hübscher muss ebenso pausieren wie Jari Lemgo, der sich am Montagabend im Training eine Verletzung am Knie zugezogen hat. Eine genaue Diagnose über Art und Schwere der Verletzung kann erst nach einer MRT-Untersuchung in den kommenden Tagen gestellt werden. Umso mehr zeigt sich Trainer Florian Kehrmann angesichts dieser Ausfälle erfreut, dass die zuletzt angeschlagenen Spieler wieder Fabian van Olphen und Donát Bartók wieder einsatzbereit sind.

„Wir haben uns taktisch gründlich auf die Löwen vorbereitet. Angeführt von dem frisch gebackenen Handballer des Jahres Andy Schmid haben sie eine enorme Qualität im Angriff, das gilt auch individuell für die anderen starken Außen- und Rückraumspieler. Das eigentliche Prunkstück ist aber vielleicht die sehr variable Abwehr, die Löwen decken mal in der 6:0-Formation, dann wieder im 5:1 mit verschiedenen Varianten“, schätzt Kehrmann die Heimmannschaft ein. „Natürlich ist bei uns auch eine gewisse Nervosität dabei, weil wir in der Vorbereitung von einigen Verletzungen und Krankheiten gehandicapt waren. Auch wegen der beiden aktuellen Ausfälle wissen wir nicht so ganz genau, wie weit wir in der Wintervorbereitung gekommen sind. In jedem Fall haben wir uns aber vorgenommen, als Mannschaft noch enger zusammen zu stehen. Im letzten Vorbereitungstest gegen Hagen haben wir dann ja auch eine sehr gute Leistung gezeigt und Selbstvertrauen getankt.“

Im Gegensatz zum TBV Lemgo waren bei den Rhein-Neckar Löwen nicht Verletzungen und Krankheiten das Problem in der Wintervorbereitung, sondern vielmehr, dass ein Großteil des Personals gar nicht in Mannheim weilte und für die jeweiligen Nationalmannschaften bei der EM in Kroatien im Einsatz war. Neben Trainer Nicolaj Jacobsen in seiner Doppelfunktion als Nationaltrainer der Dänen und dem Sportlichen Leiter Oliver Roggisch waren dies allen voran die Medaillengewinner Guardiola, Appelgren, Palicka und Tollbring. Zudem starteten auch Groetzki, Pekeler, Mensah Larsen, Reinkind, Sigurdsson, Taleski und Radivojevic bei der EM, so dass das Löwen-Team erst vor wenigen Tagen wieder in voller Anzahl zusammenkam. Erleichtert zeigte sich Roggisch, dass alle Spieler fit und unverletzt aus der Winterpause gekommen sind. Von seinen Spielern fordert er jetzt für das Spiel gegen den TBV höchste Konzentration in Angriff und Abwehr, ist aber zuversichtlich, der Favoritenrolle gerecht zu werden, wie er im Vorbericht der Rhein-Neckar Löwen kundtat.

Anpfiff in der Partie des 20. Spieltages in der SAP Arena Mannheim ist am Donnerstag, den 08.02.18 um 19.00 Uhr. Das Spiel wird live von Sky übertragen.

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