Anlässlich des Beginns des 30 jährigen Krieges vor 400 Jahren (1618), bietet das Stadtarchiv Lemgo in Kooperation mit dem Verein Alt Lemgo e. V. am 10. Juni 2018 (Sonntag), 11.00 Uhr, eine Archiv- und Quellenführung zu „Aufstieg und Fall des Kaufmanns Rottmann – Lemgo im 30 jährigen Krieg“ an. Die Führung folgt den archivischen Spuren des Lemgoer Kaufmanns Johann Rottmann und den nachhaltigen Kriegsauswirkungen auf Lemgo.

Als Kriegslieferant unterhielt der aus Herford stammende Kaufmann Johann Rottmann, zu dessen Lemgoer Besitz aus einer lukrativen Eheschließung auch das sog. Haus Sonnenuhr in der Mittelstraße gehörte, gute Beziehungen zu allen Kriegsparteien und wurde von der Stadt mit diplomatischen Missionen beauftragt. Er lieh der Stadt außerdem erhebliche Geldbeträge, deren Rückzahlung sich angesichts der leeren Stadtkasse immer wieder hinauszögerte.

Rottman führte Prozesse zur Durchsetzung seiner Ansprüche und wurde auch deswegen zunehmend als „Störenfried“ innerhalb der städtischen Gemeinschaft angesehen. Gleich zu Beginn der letzten Hexenverfolgungswelle in Lemgo geriet er unter Verdacht, wurde haftet und beging 1666 Selbstmord. Eine Voranmeldung zur Führung ist nicht erforderlich. Die Teilnahme ist kostenlos. Ort ist das Stadtarchiv Lemgo, Rampendal 20a (hinter der Sparkasse).

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