Spätestens, wenn in den dritten Grundschulklassen der Schwimmunterricht beginnt, zeigt es sich: Viele Schülerinnen und Schüler können nicht schwimmen und haben oft noch nicht einmal eine Wassergewöhnung erlebt. Grund genug für die Stadt Lemgo und die Stadtwerke, am Mittwoch, den 22. Mai 2019, mit Partnern eine Kampagne für mehr Schwimmfähigkeit zu starten. „Alle Kinder lernen schwimmen“ lautet das Motto, mit dem vor allem Eltern mobilisiert werden sollen, ihre Kinder für das Schwimmen zu begeistern. Zudem wollen die Partner weitere Helferinnen und Helfer für den Schwimmunterricht generieren.

Am 22. Mai 2019, geht’s in der Grundschule am Schloss los: Wenn dort der Eltern-Informationsabend der zukünftigen Erstklässler startet, sind die Partner der Kampagne „Alle Kinder lernen schwimmen“ dabei. Sie gestalten einen kurzen Vortrag, der den Eltern Ideen und Impulse rund ums Schwimmenlernen bietet. Auch über solche Gesprächsmöglichkeiten an den Grundschulen hinaus bieten die Partner viele Kampagnenbausteine an: Im Internet, im Flyer, auf Plakaten und live im Eau-Le können sich die Eltern unter anderem informieren und inspirieren lassen.

„Seit Jahren machen wir uns dafür stark – jetzt können wir gemeinsam mit der Stadt, dem Stadtsportverband, den Offenen Ganztagsschulen (OGS), dem Kinderschutzbund, der DLRG und dem gemeinnützigen Verein ‚OWL zeigt Herz‘ die Kampagne starten – das freut uns sehr“, meint Renate Dalbke, Marketingleiterin der Stadtwerke Lemgo. „Denn Lemgoer Kinder sollen zukünftig nicht mehr ohne Vorkenntnisse in den Schwimmunterricht starten“ ergänzt Thomas Portong für die Alte Hansestadt Lemgo.

Im Rahmen der Kampagne zeigen die Partner multimedial auf, was die Eltern für die Schwimmfähigkeit ihrer Kinder leisten können. Familienbesuche in Schwimmbädern gehören unbedingt dazu. Dort können sich die Kinder langsam ans Wasser gewöhnen und spielerisch mit ihren Eltern dieses Element erkunden. „Wenn die Kinder das Bad und die Schwimmbecken schon kennen, starten sie ohne Angst in den ersten Schwimmkurs und wir können unsere Kurseinheiten effizient nutzen“, meint Christian Piechuta, Badleiter des Eau-Le.

Denn auch im Eau-Le wurde die Dauer für einen Schwimmkurs von drei auf vier Wochen erhöht, weil die Kinder zunächst durch die Schwimmmeister ans Wasser gewöhnt werden müssen. Durch die ausgeweiteten Kurszeiten muss jedoch der eine oder andere Kurs entfallen, in dem weitere Kinder das Schwimmen erlernen könnten. Neben dem Eau-Le Team bieten die ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer der DLRG Ortsgruppe Lemgo Schwimmkurse an. Noch mehr Zeit investiert die DLRG aber inzwischen in Kurse, in denen die Rettungsfähigkeit erlernt wird.

Diese Qualifikation benötigen auch Lehrkräfte, um Schwimmunterricht überhaupt durchführen zu können. „Wir bilden inzwischen mehr Rettungsschwimmer aus als wir Seepferdchenabzeichen vergeben“, berichtet Manfred Krumsiek, Vorsitzender der DLRG Ortsgruppe Lemgo. „Damit leisten wir einen wesentlichen Beitrag, dass für Schwimmunterricht und Schwimmkurse genug qualifiziertes Personal zur Verfügung steht.“

Auch weitere freiwillige Helferinnen und Helfer wollen die Partner mit der Kampagne gewinnen. „Uns geht es nicht darum, für unsere Schwimmkurse oder die der DLRG Teilnehmerinnen und Teilnehmer zu gewinnen – diese Kurse sind stets schnell ausgebucht“, meint Renate Dalbke. „Wir ziehen hier in Lemgo mit unseren Partnern sowie mit den Schulen und Kindergärten an einem Strang, um die Voraussetzungen zu schaffen, dass alle Kinder das Schwimmen erlernen können.

Wenn die Eltern zudem die Schwimmausbildung ihrer Kinder vor und auch weit nach dem Seepferdchenabzeichen fördern, haben wir ein wichtiges Ziel für unsere Stadt erreicht. Denn schwimmen zu können, kann Leben retten.“ Im Rahmen der Kampagne wird es vielfältige Aktionen geben – auch das Eau-Le Team denkt über zusätzliche Elternangebote nach. Gebündelt sind diese demnächst im Internet zu finden unter www.eaule.de/schwimmenlernen.

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