Älterwerden im Quartier – Pflegebegleiter als Impulsgeber

Vorbereitungskurs für ehrenamtliche Pflegebegleiter*innen als Start in die Förderphase Zertifikatsübergabe im Rathaus

Der Vorbereitungskurs für Pflegebegleiterinnen und Pflegebegleiter im Quartier wird am 01. April 2017 abgeschlossen. Die Schulung ist Teil des Lemgoer Projektes „Älterwerden im Quartier – Pflegebegleiter als Impulsgeber“, das durch das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft gefördert wird.

Laut statistischem Bundesamt werden zwei Drittel aller Pflegebedürftigen zu Hause gepflegt. Menschen mit Pflegeverantwortung sehen sich nicht selten in einem Spagat zwischen Pflege, Kindererziehung und Beruf. Der demographische Wandel stellt gerade Menschen im ländlichen Raum vor herausfordernde Fragen: Wie kann häusliche Pflege dauerhaft gelingen? Finden pflegende Angehörige frühzeitig Zugang zu Hilfsangeboten? Kann Unterstützung wohnortnah etabliert werden, um lange Wege zu vermeiden?

Das Projekt möchte pflegende Angehörige direkt in ihrem Wohnumfeld unterstützen und dazu beitragen, dass pflegebedürftige Menschen so lange wie möglich in ihrer gewohnten Umgebung bleiben können.

Dafür werden in einem Vorbereitungskurs freiwillige Pflegebegleiter*innen qualifiziert, die jeweils zu zweit als AnsprechpartnerInnen für pflegende Angehörige in ihrem Ortsteil zur Verfügung stehen.

Im Sinne guter und kompetenter nachbarschaftlicher Unterstützung bieten sie emotionale Begleitung für pflegende Angehörige und informieren über weiterführende Hilfen. Konkret kann das im Rahmen von Informationsabenden, einem Austauschtreffen mit pflegenden Angehörigen, aber auch in Einzelgesprächen passieren.

Im Anschluss an den Vorbereitungskurs sichern regelmäßige Treffen die Begleitung des freiwilligen Engagements der Pfegebegleiter*innen in der Praxis.

Parallell wird wissenschaftlich untersucht werden, inwieweit das Angebot die Menschen vor Ort erreicht und was getan werden muss, um die Unterstützung dauerhaft zu etablieren.

In den vergangenen Wochen haben sich 10 Freiwillige über drei Etappen ausbilden lassen, um in den Lemgoer Stadtvierteln, in den Ortsteilen und in der Hochschule Lemgo tätig zu werden. Der Kurs dient neben dem Wissenserwerb bezüglich pflegerelevanter Themen und der Situation pflegender Angehöriger besonders auch der Entwicklung von Haltungen und Kompetenzen, die die Grundlage bilden für die spätere Begleitung pflegender Angehöriger und Menschen, die sich mit dem eigenen Älterwerden auseinandersetzen möchten. So wird sich ihr zukünftiges Engagement darauf ausrichten, das Thema „Älter werden“ in die Quartiere zu tragen.

Die Qualifizierung und Begleitung der zukünftigen Pflegebegleiterinnen und Pflegebegleiter im Quartier in Lemgo wurde durch das Mehrgenerationenhaus als ein Standort der bundesweiten Pflegebegleiter-Initiative übernommen und ist Teil der Kooperation der Alten Hansestadt Lemgo und des Mehrgenerationenhauses im Projekt „Älterwerden im Quartier – Pflegebegleiter als Impulsgeber“.

In der Umsetzung arbeiten das Mehrgenerationenhaus als Fach- und Qualifizierungsstelle für das Thema Pflegebegleitung und die Alte Hansestadt als Netzwerkknoten zu den Bürgerinnen und Bürgern in den Ortsteilen eng zusammen. Die wissenschaftliche Begleitung übernimmt Dr. phil. Elisabeth Bubolz-Lutz, Direktorin des Forschungsinstitutes Geragogik, die am 1. April eine Einführung in die Thematik geben wird.

Wer zu den Pflegebegleiter*innen in seinem Ortsteil Kontakt aufnehmen möchte, kann dies über den Senioren- oder über den Ehrenamtsbeauftragten der Stadtverwaltung machen:

Philip Pauge 05261/213-272

Frank Wiemann 05261/213-298

Projekt-Ansprechpartner*innen:

Alte Hansestadt Lemgo, Georg Müller/ Ulla Golabeck 05261-213434

Mehrgenerationenhaus, Silke Schmidt/ Sabine Rosemeier 05261-668929

Pressemeldung Stadt Lemgo