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Vertreter des Gründungsnetzwerkes Lippe mit den Jungunternehmern (v.l.): Hans Schmitz, Annelie Fasse, Thomas Rohde, Hava Pala, Axel Martens (IHK-Hauptgeschäftsführer), Maria Klaas und Gerhard Leminski.
Foto: IHK Lippe

Gute Planung bietet Basis für den Erfolg. Sein eigener Chef sein, ist ein faszinierender Gedanke. „Die Selbstständigkeit bietet die Chance, sich zu verwirklichen und selbst bestimmt zu handeln“, sind sich Thomas Rohde und Hans Schmitz einig. „Mein Antrieb ist die Freude am Tun“, beschrieb Rohde, Vizepräsident der Industrie- und Handelskammer Lippe zu Detmold (IHK) seine Motivation, als Unternehmer selbstständig zu sein. „Es gehört aber auch sehr viel Engagement und Durchhaltevermögen dazu“, ergänzte Schmitz, Vizepräsident der Handwerkskammer Ostwestfalen-Lippe zu Bielefeld (HWK) beim 19. Gründertag. 110 Personen folgten der Einladung des Gründungsnetzwerkes Lippe und informierten sich zum Thema Selbstständigkeit und Unternehmensnachfolge.

„Eine gute Idee allein reicht nicht. Es bedarf sorgfältiger Planung und guter Vorbereitung“, ergänzte Maria Klaas, Moderatorin des Gründungsnetzwerkes.

Rohde forderte die Teilnehmerinnen und Teilnehmer auf, die umfangreichen Beratungsangebote des Gründungsnetzwerks zu nutzen. Besonders hob er die einmalige Möglichkeit des GründungsChecks hervor. „Lassen Sie Ihren Geschäftsplan von einer unabhängigen Jury begutachten, bevor Sie Gespräche mit Kunden bzw. Kreditinstituten führen“, so der IHK-Vizepräsident.

Schmitz lenkte die Aufmerksamkeit der Besucher auf das wichtige Thema der Unternehmensnachfolge. Jedes Jahr stehen in Ostwestfalen Lippe im Handwerk 600 Betriebe zur Übergabe an. Im Bereich der IHK Lippe sind aktuell 3.200 Unternehmer älter als 60 Jahre. Bei nur noch 40 Prozent der Übergaben sei „familienintern“ die Nachfolge geregelt, betonte der HWK-Vizepräsident.

Zwei Jungunternehmerinnen und ein Jungunternehmer berichteten im Rahmen des Gründertages über ihre kritischen Fragen, die sie sich auf dem Weg in die eigene Existenz gestellt hatten. Annelie Fasse hat vor einem Jahr die Ballettschule Koch-Peters in Lemgo übernommen. Sie hatte bereits mit sieben Jahren entschieden, dass Tanzen und Kinder ihren zukünftigen Berufsweg bestimmen sollten. 20 Jahre war sie Ballettschülerin, davon fünf Jahre Assistentin. In dieser Zeit konnte sie sich auf die Übernahme des Unternehmens vorbereiten. Sie hat Tanzpädagogik studiert, um eine gute Basis für die Selbstständigkeit zu legen. Zunächst sei sie vor der Kreditaufnahme zurückgeschreckt. Starken Rückhalt finde sie in ihrer Familie, berichtet Fasse.

Hava Pala hat sich trotz geringer finanzieller Mittel ihren Lebenstraum mit der Eröffnung eines Friseursalons in Lemgo erfüllt. Die alleinerziehende Mutter hat mit starkem Willen, guter Organisation und der Unterstützung des Jobcenters Lippe den Schritt in die Selbstständigkeit geschafft. Erfolg sei kein Zufall. Dafür müsse man hart arbeiten, ist sie überzeugt.

Gerhard Leminski, Firma LemCoTec e.K., hat nach 25 Jahren die gesicherte Angestelltentätigkeit verlassen. Von Schieder-Schwalenberg aus beliefert er Industriekunden mit Waagen. Sein Antrieb war der Wunsch, eigene Ideen in die Tat umsetzen zu können. Für ihn ist es wichtig, dass seine Ehefrau an seiner Seite steht und ihn unterstützt. Auch sie wird in naher Zukunft zusätzlich eine eigene Existenz als Immobilienmaklerin aufbauen. Potenziellen Gründern gibt Leminski mit auf den Weg, vor der Gründung einen finanziellen Puffer für die Überbrückung der ersten Jahre zurück zu legen.

Nicht immer laufe alles gut, sind sich die Jungunternehmer einig, dann müsse gegengesteuert werden. Wichtig sei, fest an sich selbst und seine Fähigkeiten zu glauben

Das Gründungsnetzwerk Lippe ist ein Zusammenschluss aller Institutionen und Organisationen, die sich in Lippe mit der kostenlosen Beratung von Existenzgründern beschäftigen. Ziel der 20 Kooperationspartner ist nicht nur die intensive Beratung von Gründerinnen und Gründern, sondern auch die Unterstützung bestehender junger Unternehmen.

Pressemeldung (Text & Bild) IHK Lippe

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